Die Münchner Siltronic gehört zu den führenden Herstellern von Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)

Der taiwanesische Chip-Zulieferer Globalwafers kann das Münchner Elektronikunternehmen Siltronic nicht übernehmen.

Die börsenrechtliche Frist dafür endete in der Nacht zum Dienstag um Mitternacht ohne dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung erteilt hätte.

«Bis zum Ablauf dieser Frist konnten nicht alle notwendigen Prüfungsschritte im Rahmen der Investitionsprüfung abgeschlossen werden», erklärte eine Ministeriumssprecherin. «Das betrifft insbesondere die Prüfung der erst in der letzten Woche erfolgten kartellrechtlichen Genehmigung durch die chinesischen Behörden.»

Die chinesische Wettbewerbsaufsicht hatte die Genehmigung für die knapp 4,4 Milliarden Euro schwere Transaktion am 21. Januar erteilt. Die Behörde verhängte aber Auflagen: Demnach hätte Globalwafers binnen sechs Monaten sein Geschäft rund um das sogenannte Zonenziehverfahren verkaufen müssen – eine Herstellungsvariante für Siliziumwafer. Zudem sollte der Konzern weiterhin chinesische Kunden beliefern.

Für die Übernahme wäre eine so genannte außenwirtschaftliche Unbedenklichkeitsbescheinigung in Deutschland erforderlich gewesen. Dabei prüft das Bundeswirtschaftsministerium, ob durch ausländische Investitionen in inländische Unternehmen eine Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit für die Bundesrepublik zu erwarten ist.

Die Münchner Siltronic gehört zu den führenden Herstellern von Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips. Vorstand und Aufsichtsrat hatten das Übernahmeangebot begrüßt. Letzte Hürde wäre die Unbedenklichkeitserklärung des Bundeswirtschaftsministeriums gewesen. Siltronic beschäftigt rund 4000 Mitarbeiter und produziert unter anderem im sächsischen Freiberg. Das größte Werk steht in Singapur.

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