In Brüssel protestieren Landwirte im Europaviertel vor dem Treffen der Agrarminister und -ministerinnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Benoit Doppagne/Belga/dpa)

Angesichts eines Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel protestierten Hunderte Landwirte teils gewaltsam gegen die Agrarpolitik der Union. Insgesamt 900 Traktoren blockierten Straßen im EU-Viertel, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei berichtet.

Bauern setzten Reifen in Brand, schütteten Gülle auf die Straße, und Pyrotechnik wurde gegen Polizisten gerichtet. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein. Neben lautem Hupen sind auch immer wieder kleinere Explosionen zu hören.

Landwirte sprühen Gülle auf die Straßen im Brüsseler Europaviertel.

Zwei U-Bahn-Stationen im EU-Viertel wurden gesperrt. Es kam zu zahlreichen Verkehrsstörungen in der belgischen Hauptstadt. So war unter anderem der Weg zum Flughafen beeinträchtigt, da Traktoren einen Kreisverkehr blockierten. Der Flughafen Brüssel riet den Reisenden, den Zug zu nehmen. 

Der flämische Bauernverband Boerenbond distanzierte sich indes von den gewaltsamen Protesten. Das in Brüssel sei ein krasser Gegensatz zu den bisher friedlichen und sicheren Protesten im Land und sei nicht die Art, sich Gehör zu verschaffen, erklärte eine Sprecherin des Verbands gegenüber der Agentur Belga. 

Die Brüsseler Polizei rückt mit Wasserwerfern an.

Auch in Madrid haben Landwirte Proteste angekündigt. Rund 5000 Bauern werden am Nachmittag vor dem Sitz der Vertretung der Europäischen Kommission erwartet.

EU-Kommission schlägt Lockerungen vor

Bereits seit längerem sind Landwirte in zahlreichen EU-Ländern auf den Straßen, um unter anderem gegen EU-Handelsabkommen, Bürokratie und Umweltauflagen zu protestieren. Die EU-Kommission hatte darauf bereits reagiert und Lockerungen in Aussicht gestellt. Bei dem Treffen der Agrarminister und -ministerinnen soll über Vorschläge der Brüsseler Behörde beraten werden.

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