Nach der fünften Niederlage in Serie rückt der Klassenverbleib für Holstein Kiel in der Fußball-Bundesliga in weite Ferne. Der auswärts weiterhin sieglose Aufsteiger verlor auch am Samstag bei Borussia Mönchengladbach mit 1:4 (1:3) und befindet sich mit fünf Punkten nach 14 Spielen auf einem Abstiegsplatz.
Die Gladbacher hingegen setzen ihren Weg zu einem erfolgreichen Jahresabschluss fort. Die Mannschaft blieb erstmals unter Trainer Gerardo Seoane auch im sechsten Heimspiel nacheinander unbesiegt, gewann davon sogar fünf Spiele und macht in der Tabelle mit 21 Punkten Boden gut.
Vor 52.210 Zuschauern im Borussia-Park erzielten Tim Kleindienst (1. Minute), Robin Hack (26.) und Alassane Plea (43./79.) die Treffer für die Gastgeber. Armin Gigovic (30.) traf für Kiel.
Gladbachs Trainer hatte sich im ersten Pflichtspiel beider Team seit fast 60 Jahren überraschend gegen Kevin Stöger, der das 1:1 gegen Dortmund gerettet hatte, entschieden und mit Robin Hack mehr Tempo ins Spiel gebracht. Doch ehe sich Borussias Chefcoach Seoane am Spielfeldrand platzierte, sorgte Kleindienst bereits für den Führungstreffer.
Blitzstart für Borussia
Ein vom Mittelstürmer selbst initiierter Angriff über die rechte Seite führte zu Franck Honorat, dessen Flanke Kleindienst mit dem Kopf zum 1:0 verwertete. 20 Minuten später hatte der Torjäger, der diesmal auch die Kapitänsbinde trug, eine ähnliche Chance, setzte den Ball aber knapp über das Tor.
Eine zweite Änderung im Team führte zu einem besonderen Tag für Philipp Sander. Der im Sommer zur Borussia gewechselte ehemalige Kapitän von Holstein Kiel ersetzte den gesperrten Julian Weigl im defensiven Mittelfeld.
Für den 26-Jährigen war es erst der fünfte Startelfeinsatz für Mönchengladbach, wo er noch um seinen Platz kämpfen und sich an die schnelleren Abläufe in der ersten Liga gewöhnen muss. Gegen seine ehemaligen Kollegen zeigte Sander eine solide Leistung und hätte sogar fast einen Treffer erzielt.
Hacks erster Saisontreffer
Mit der Nominierung von Hack bewies Seoane ebenfalls ein glückliches Händchen. Der Ex-Bielefelder traf nach nicht einmal einer halben Stunde mit einem feinen Heber gegen Kiels Schlussmann Timon Weiner zum 2:0. Es war der erste Saisontreffer für Borussias besten Torschützen des Vorjahres.
Die Gäste ließen sich davon nicht beirren, zogen so gut wie möglich ihr Spiel durch und kamen durch einen sehenswerten Distanzschuss von Gigovic zum Anschlusstreffer. Doch die Antwort der Gladbacher ließ nicht lange auf sich warten. Nach Ecke von Honorat traf Plea mit dem Kopf zum 3:1 und per Direktabnahme noch zum 4:1 in der Schlussphase.
Die Kieler versuchten mit dem genesenen Alexander Bernhardsson und Shuto Machino im zweiten Abschnitt die Offensive zu stärken. Doch die überlegenen Gladbacher waren an diesem Nachmittag zu stark für den Aufsteiger.