Maeva Squiban hat die Grande Nation bei der Tour de France der Frauen ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden jubeln lassen – und das nur 77 Tage nach ihrem schlimmen Trainingsunfall. Die 23-Jährige wiederholte auf der siebten Etappe über 159,7 Kilometer von Bourg-en-Bresse nach Chambéry ihren Solo-Sieg vom Vortag, als sie in Ambert mit über einer Minute Vorsprung triumphiert hatte.

Dabei stand ihre Tour-Teilnahme lange Zeit auf der Kippe. Am 16. Mai war Squiban bei einer Trainingsfahrt im Département Var von einem Auto angefahren worden. «Ich hatte keinen Bruch, aber wir wussten nicht genau, was. Ich habe einen Schlag auf Kopf, Ellbogen, Schlüsselbein und Handgelenk bekommen. Die Genesung dauerte lange, aber jetzt geht es mir viel besser», berichtete Squiban, die in den sozialen Medien betonte: «Mein Helm hat mir das Leben gerettet.»

Kim Le Court Pienaar weiter im Gelben Trikot

Squiban, die in der Gesamtwertung keine Rolle spielt, hatte sich am Col du Granier aus einer Spitzengruppe abgesetzt und sich den Vorsprung in der Abfahrt nicht mehr nehmen lassen. Sie siegte 51 Sekunden vor ihrer Landsfrau Cedrine Kerbaol. Das Gelbe Trikot der Gesamtersten verteidigte Kim Le Court Pienaar aus Mauritius erfolgreich. Die 29-Jährige hatte am letzten Anstieg zwischenzeitlich den Anschluss zur Favoritengruppe verloren, konnte aber bergab wieder aufschließen.

Vor der schweren Bergetappe am Samstag über 111,9 Kilometer zum Col de la Madeleine hinauf liegt Le Court Pienaar weiter 26 Sekunden vor der Französin Pauline Ferrand-Prevot und eine halbe Minute vor Titelverteidigerin Katarzyna Niewiadoma aus Polen. Die Rundfahrt endet am Sonntag in Chatel.