Der Tennis-Weltranglistenerste Jannik Sinner hat in Wimbledon trotz eines klaren Rückstands nach einer Verletzung seines Gegners Grigor Dimitrow noch das Viertelfinale erreicht. Der 23 Jahre alte Italiener kämpfte selbst mit einer Blessur am rechten Ellenbogen, beim Stand von 3:6, 5:7, 2:2 aus Sicht von Sinner musste der Bulgare jedoch aufgeben.

Dimitrow mit großen Schmerzen

Nach seinem Aufschlag zum Spielgewinn im dritten Satz ging Dimitrow mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie und hielt sich mit der linken Hand die rechte Brust. Sinner eilte auf die Seite seines Gegners und erkundigte sich nach dessen Befinden. Dimitrow ging zur Behandlung in die Kabine, kehrte kurze Zeit später, gab auf und konnte kaum den Arm heben, um dem Schiedsrichter die Hand zu geben.

Sinner fühlt mit Dimitrow 

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler», sagte Sinner im Interview auf dem Platz. «Er hatte so viel Unglück in den vergangenen Jahren, er ist ein Freund von mir. Er hätte es verdient, in der nächsten Runde zu spielen. Ich hoffe, er erholt sich schnell.» Dimitrow musste bereits beim fünften Grand-Slam-Turnier in Serie aufgeben.

Sinner darf damit weiter auf seine erste Endspiel-Teilnahme beim Rasen-Klassiker hoffen, verletzte sich jedoch selbst am Ellenbogen. Am Dienstag stehe eine MRT-Untersuchung an, sagte er. «Dann sehen wir, ob es etwas Ernstes ist.» Der Südtiroler trifft nun auf den Amerikaner Ben Shelton, der Sinners Landsmann Lorenzo Sonego in vier Sätzen bezwang.

Sinner rutscht aus und verletzt sich

Sinner war vor den Augen von Tennis-Legende Roger Federer auf der Ehrentribüne im ersten Spiel des Matches ausgerutscht und hatte sich dabei leicht den Ellenbogen überstreckt. Beim Stand von 2:3 im zweiten Satz ließ sich der Südtiroler behandeln und schluckte mehrere Tabletten. 

Der 34 Jahre alte Dimitrow erwischte einen nahezu perfekten Start und schlug auch schon im zweiten Durchgang zum Satzgewinn auf. Sinner schaffte zwar sein einziges Break der Partie, Dimitrow konnte jedoch direkt antworten und lag mit 2:0 vorne.

Erst wird das Dach geschlossen, dann gibt Dimitrow auf

Nach einer zwölfminütigen Pause, in der das Dach über dem Centre Court wegen der Dämmerung geschlossen wurde, ging es unter Flutlicht weiter. Dort zeigte Dimitrow weiter eine starke Leistung – bis er sich verletzte. 

Auf dem Weg ins Achtelfinale hatte Sinner keinen Satz und insgesamt nur 17 Spiele abgegeben. Damit hatte er die Bestmarke in der Wimbledon-Geschichte des Herren-Profitennis von Federer (19) unterboten.