Boris Becker schwärmt vor dem Wimbledon-Viertelfinale von Laura Siegemund in höchsten Tönen von der deutschen Tennis-Überraschung. «Sie hat Geschichte geschrieben mit ihrem Sieg. Was mir besonders gut gefällt, ist ihre authentische Art und Weise», sagte die 57 Jahre alte Legende im gemeinsamen Podcast mit Andrea Petkovic. «Da ist nichts gespielt, sie hat nicht zu viel Make-Up in ihrer Persönlichkeit. Sie ist so, wie sie ist.»
Siegemund trifft heute beim Rasen-Klassiker in der Runde der besten Acht auf die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka aus Belarus. Die Partie gegen die Topfavoritin beginnt um 14.30 Uhr (MESZ/13.30 Uhr Ortszeit) als erstes Spiel des Tages auf dem Centre Court. Siegemund hat in ihrer Karriere noch nie die Runde der besten Vier bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.
Siegemund als älteste Spielerin im ersten Wimbledon-Viertelfinale
«Da gibt es nichts zu verlieren», sagte Siegemund. «Es gibt ein klares Spiel, dass ich verfolgen werde. Und das Schöne ist, dass ich da völlig locker rangehen kann.»
Siegemund ist die älteste Spielerin der Wimbledon-Geschichte, die es erstmals ins Viertelfinale geschafft hat. «Sie kann Rasentennis, das ist eine verlorene Kunst, es gibt bei Damen und Herren nicht mehr viele, die Rasentennis können, und Laura kann das», sagte Becker. «Sie weiß, wie man sich auf Rasen bewegen muss, wie viel Slice und wie viel Aggressivität sie zeigen muss.»
Auf weitere Titelchancen verzichtet
Vor dem Viertelfinale hatte Siegemund auf ihren Einsatz im Doppel-Achtelfinale mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia und damit eine weitere Titelchance verzichtet. Die Schwäbin war bereits zuvor anders als vor dem Turnier geplant wegen der hohen Belastung nicht im Mixed angetreten. Siegemund ist der letzte verbliebene von sieben gestarteten deutschen Tennisprofis im Einzel.