Dem überraschenden Sprint-Sieg folgte eine kleine Enttäuschung. Nachdem Max Verstappen dem neuen Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies den ersten Erfolg unter dessen Regie beschert hatte, musste sich der Formel-1-Weltmeister in der Qualifikation für den Großen Preis von Belgien mit Platz vier begnügen. «Das ist wirklich schlecht», funkte der Niederländer an sein Team, nachdem er durch einen Fahrfehler Zeit verloren und alle Chancen auf ein besseres Resultat vergeben hatte.

Für den Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und Sky) raste der WM-Zweite Lando Norris auf die Pole Position. In Spa-Francorchamps setzte sich der britische McLaren-Fahrer vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri durch. Der WM-Führende hatte nur 0,085 Sekunden Rückstand. «Ich habe es nicht super hingebracht, als es zählte. Ich bin ein bisschen enttäuscht», sagte Piastri.

Piastri nach verpasster Pole frustriert

Eigentlich war der Australier der Favorit auf die Pole, doch Norris fuhr kurz vor Schluss in 1:40,562 Minuten auf dem Traditionskurs in den Ardennen die beste Runde. «Das war ganz anständig, ich bin glücklich. Es ist schön zu sehen, dass ich wieder oben bin», sagte der Brite Norris. Dritter wurde Charles Leclerc im Ferrari, der Verstappen am Ende noch verdrängte.

Zwar haben Norris und Piastri das überlegene Auto, im Sprint am Mittag mussten sie sich Verstappen zuvor trotzdem geschlagen geben. «Ich wusste, es wird schwer, sie hinter mir zu halten, aber es hat zum Glück geklappt. Ich bin sehr glücklich darüber, was uns heute gelungen ist», sagte Verstappen. Der um 0,7 Sekunden geschlagene Piastri meinte: «Es sind gute Punkte und es ist ein gutes Resultat. Trotzdem bin ich etwas frustriert, dass ich am Ende nicht mehr vorbeigekommen bin.»

In der Gesamtwertung holte Verstappen allerdings nur einen Punkt auf und ist mit 68 Zählern hinter Piastri weiterhin Dritter. Verstappen gewann bei der ersten Gelegenheit unter dem neuen Boss Mekies. Dieser hatte Vorgänger Christian Horner nach über 20 Jahren im Amt vor gut zwei Wochen abgelöst und ist in Belgien erstmals in der Verantwortung für den Rennstall. 

Verstappen überholt Piastri in der ersten Runde

Piastri verteidigte seinen ersten Startplatz nur kurz, ehe Verstappen noch in der ersten Runde die Führung übernahm. Der anspruchsvolle Kurs in den Ardennen ist die Lieblingsstrecke von Verstappen, der in Belgien geboren wurde, aber seit jeher mit einer niederländischen Lizenz fährt. Er musste sich in dem nur gut 100 Kilometer langen Rennen schnell gegen Piastri wehren, der von hinten Druck machte und den Rückstand konstant bei unter einer Sekunde hielt.

Verstappen hatte den Großen Preis von Belgien in der Vergangenheit schon dreimal gewonnen, gegen den stärkeren McLaren hatte er aber große Mühe. Piastri leistete sich allerdings auch kleinere Fahrfehler und konnte nicht mehr vorbeiziehen. Auch Norris schaffte es von Rang drei nicht mehr weiter nach vorn.

Hülkenberg und Hamilton schwach

Nach seinem sensationellen dritten Platz zuletzt in Silverstone hatte Nico Hülkenberg im Sprint keinen Grund zur Freude. Jenseits der WM-Punkte belegte der 37-Jährige im Sauber nur den 18. Platz. Im Grand Prix bietet sich bereits die Chance für den Rheinländer, es besser zu machen. Allerdings geht Hülkenberg auch nur als 14. auf die Strecke.

Ein noch schlechteres Wochenende erlebt Rekordweltmeister Lewis Hamilton. In seinem Ferrari wurde der 40-Jährige im Sprint zunächst chancenlos 15. und kam auch in der Qualifikation nicht über Rang 16 hinaus. Der Brite kam zu weit von der Piste ab, deswegen wurde seine schnellste Runde nachträglich gestrichen. Im Vorjahr hatte Hamilton im Mercedes noch in Belgien gewonnen.