Dem niederländischen Traditionsclub Vitesse Arnheim wird die Profilizenz entzogen. Der niederländische Fußballverband KNVB wies einen Einspruch des abgeschlagenen Tabellenletzten der abgelaufenen Saison in der zweiten Liga gegen den Lizenzentzug ab.

Der Berufungsausschuss sei zu dem Schluss gekommen, dass es ein mehrjähriges Muster von Täuschung und Umgehung der Regeln des Lizenzsystems sowie mangelnde Transparenz bei Vitesse gegeben habe, teilte der KNVB mit. Dieses Verhaltensmuster habe sich als strukturell, schwerwiegend und anhaltend erwiesen. Der 1892 gegründete Club der niederländischen Grenzstadt kann gegen die Verbandsentscheidung noch vor Gericht gehen.

Schulden in Millionenhöhe

Der Pokalsieger von 2017 war im vergangenen Jahr aus der Ehrendivision abgestiegen und war nun Zweitliga-Letzter geworden, auch wegen Punktabzügen. Der KNVB bezeichnete das Ausscheiden von Vitesse aus dem Profifußball als sehr schlimm, nicht nur für den Club und die Fans, sondern für den gesamten niederländischen Fußball. Spieler und Fans des Clubs äußerten sich gegenüber niederländischen Medien schockiert über die Entscheidung. Es droht jetzt der Neustart in der Bedeutungslosigkeit des Amateurfußballs.

Auslöser des Lizenzentzugs waren hohe Millionenschulden des Clubs, unklare Finanz- und Eigentümerstrukturen sowie eine unvollständige Buchhaltung. Kurz vor der Entscheidung des Berufungsausschusses des KNVB war der deutsche Interimsgeschäftsführer von Vitesse, Timo Braasch, zurückgetreten. Braasch hatte Vitesse und die Schulden des Clubs mit vier weiteren Interessenten übernommen, war aber regelmäßig mit dem KNVB aneinandergeraten.