«Stau, Stau, Stau» – das sind laut ADAC die Aussichten für die Lage auf den Autobahnen am kommenden Wochenende (15. bis 17. August). Für Autofahrerinnen und -fahrer wird es wie in den Vorwochen zuweilen wieder zur Geduldsprobe. Vor allem auf den Rückreiserouten droht ein «Stau-Chaos», sagt der Auto Club Europa (ACE) in seiner Prognose voraus.
Denn in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie in Südholland, Schweden und Norwegen enden nun auch die Sommerferien. Das füllt vor allem die Rückreiserouten in Richtung Norden und Nordwesten.
Auch wenn die Spuren in Richtung der klassischen Urlaubsziele nicht mehr so stark befahren sein dürften wie noch in den Vorwochen: Entwarnung gibt es hier keineswegs. So machen sich unter anderem Urlauber aus Baden-Württemberg und Bayern auf den Weg in Richtung Meer oder Berge. Dort beginnt erst die dritte Ferienwoche.
Apropos Bayern: In Teilen des Freistaates ist Mariä Himmelfahrt am Freitag (15. August) ein gesetzlicher Feiertag. Im Saarland ist das flächendeckend so. Wer entsprechend in einen Kurzurlaub starten will, kann das dort dann meist schon am Donnerstag tun. Der Freitag wiederum dürfte dann auf den Straßen der beiden Länder tendenziell ruhiger als üblich verlaufen, so der ADAC.
Der Club erwartet die «schlimmsten Staus» insgesamt dennoch am Freitagnachmittag sowie am Samstagvormittag und Sonntagnachmittag. Am problematischsten: die Bereiche rund um Autobahnbaustellen und Verzögerungen durch Teilstücksperrungen.
Die Tage in der Übersicht:
- Freitag: Während es am Vormittag noch vergleichsweise ruhig zugeht – das meint in Ferienzeiten «nur» ein mittleres Staurisiko -, erhöht sich dieses ab Mittag (etwa 13.00 Uhr) wieder. So ist dann bis in den Abend hinein (etwa 20.00 Uhr) mit stockendem Verkehr und Staus zu rechnen.
- Samstag: Am Hauptreisetag ist laut ACE ein sehr hohes Verkehrsaufkommen speziell auf den klassischen Urlaubsrouten Richtung Süden, Westen und an die Küsten der Nord- und Ostsee zu erwarten. Das gilt auch für die Rückreisespuren in entgegengesetzter Richtung.
Voll ist es schon am Vormittag und erst am frühen Abend ab etwa 17.00 Uhr rechnet der Club wieder mit mittlerer Staugefahr. Am stärksten demnach betroffen: die Strecken in Süd- und Mitteldeutschland.
- Sonntag: Wann kommt man am Wochenende einigermaßen durch? Am Sonntagmorgen bis etwa 10.00 Uhr. Da erwartet der ACE nur eine geringe Staugefahr. Ab Vormittag wird es dann wieder voller und bis 13.00 steigt die Stau-Ampel auf Gelb. Von da an wird sie rot – und bis in den Abend hinein bleibt es dann bei hoher Staugefahr. Auf den Heimreiserouten muss laut ACE teils mit längeren Staus gerechnet werden.
Möglichst unter der Woche und dann mit weniger Staus starten
Weiterhin gilt: Wer am Wochenende auf der Autobahn unterwegs sein will, muss mit Staus rechnen. Wer dagegen seinen Fahrttermin flexibel gestalten kann, weicht besser auf ruhigere Alternativrouten oder auf einen Tag in der Woche – etwa Dienstag bis Donnerstag – aus. Jetzt in der Ferienzeit sei wochentags der Berufsverkehr deutlich geringer, so der ADAC. Dennoch meidet man besser die Rushhour am Morgen und späten Nachmittag.
Zusammengefasst rechnen ACE und ADAC rund um die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Leipzig, Rhein-Ruhr, Rhein-Main-Neckar, Stuttgart und München, auf den Strecken zur Nord- und Ostseeküste sowie auf folgenden Autobahnen mit mehr Verkehr und Staus (in beiden Richtungen):
A 1 | Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund – Köln |
A 2 | Dortmund – Hannover – Berlin |
A 3 | Arnhem – Oberhausen – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Passau |
A 4 | Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden |
A 5 | Hattenbacher Dreieck – Frankfurt/Main – Karlsruhe – Basel |
A 6 | Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern |
A 7 | Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Füssen/Reutte |
A 8 | Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg und Neunkirchen – Saarlouis |
A 9 | Berlin – Leipzig – Nürnberg – München |
A 10 | Berliner Ring |
A 11 | Berliner Ring – Dreieck Uckermark |
A 20 | Lübeck – Rostock |
A 23 | Hamburg – Heide |
A 24 | Hamburg – Berlin |
A 40 | Essen – Duisburg – Venlo |
A 43 | Wuppertal – Recklinghausen |
A 45 | Aschaffenburg – Gießen – Hagen |
A 57 | Köln – Krefeld – Goch |
A 61 | Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach |
A 81 | Heilbronn – Stuttgart – Singen |
A 93 | Rosenheim – Kiefersfelden |
A 95 | Garmisch-Partenkirchen – München |
A 96 | München – Lindau |
A 99 | Umfahrung München |
Auch in Österreich und in der Schweiz ist weiterhin mit hoher Staugefahr zu rechnen. Immer mehr sind allerdings die Heimreisestrecken deutlich stärker belastet, so der ADAC. Auch der ACE weist auf teils erheblich längere Fahrtzeiten hin – speziell am Samstag und Sonntag.
Besonders betroffen sind den Angaben zufolge in beiden Richtungen die Fernpass-, Brenner-, Karawanken-, Pyhrn-, Inntal-, Rheintal- und Tauernroute in Österreich sowie die Gotthardautobahn in der Schweiz.
Weiterhin Stauschwerpunkt auf der Brennerautobahn
Die Lage bleibt auf wichtigen Autobahnen in Österreich auch aufgrund von Baustellen weiterhin schwierig. Das gilt etwa für die Brennerautobahn aufgrund der Generalsanierung der Luegbrücke.
Zwar können zur Hauptreisezeit jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung befahren werden. Aber laut ACE haben die vergangenen Wochen gezeigt, dass selbst dann mit «erheblichen Behinderungen» gerechnet werden muss. Der ADAC hält weitere Informationen online parat.
Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur.
Die Verkehrsclubs machen weiterhin auf Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Hohe Staugefahr gibt es vor allem vor dem Gotthardtunnel
Vor allem Transitverkehr füllt die Schweizer Autobahnen am Wochenende. Das gilt zuvorderst für die Gotthardroute (A 2). Dort ist speziell vor dem Gotthardtunnel mit längeren Wartezeiten und Blockabfertigung – vor allem ab Freitagnachmittag – zu rechnen.
Und auch für diesen Samstag und Sonntag gibt der ACE keine Entwarnung: Dann könne nur in der Nacht von einer entspannteren Verkehrslage ausgegangen werden. Selbst dann ist aber noch mit Wartezeiten zu rechnen. Und die Lage gilt sowohl vor dem Nord- als auch dem Südportal.
Ab einer prognostizierten Wartezeit von einer Stunde nennt der ACE die Verbindung San Bernardino – Chur – Bellinzona (A 13) als Alternative. Doch auch diese wird den Angaben zufolge in solchen Fällen stärker befahren sein.
Wartezeiten an den Grenzen sind weiter möglich
Seit Anfang Mai wurden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Allerdings soll der Pendel- und Reiseverkehr laut ADAC möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen seien stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge würden angehalten.
Dennoch kann es speziell an den Übergängen von Österreich – Suben (A 3), Walserberg (A 8) und Kiefersfelden (A 93) – zu Wartezeiten kommen.
Die aktuellen Reisezeiten in Echtzeit lassen sich für viele wichtige Transitkorridore des österreichischen Autobahnnetzes in nördlicher und südlicher Richtung auf der Internetseite der Asfinag ansehen.