Vor dem Start in die neue Pokalsaison denken die Bielefelder liebend gerne an ihren sensationellen Finaleinzug zurück. «Die Erinnerungen sind natürlich da und sie motivieren uns, das noch einmal zu erleben», sagte Arminia-Trainer Mitch Kniat.
Die Zeichen für eine erneute Pokal-Überraschung schon in der ersten Runde am Freitagabend (20.45 Uhr/Sky und ZDF) gegen Bundesligist Werder Bremen stehen gar nicht schlecht. Bielefeld ist als Aufsteiger aktuell ungeschlagener Tabellenführer der 2. Liga, tritt zu Hause auf der Alm gegen einen nicht eingespielten Gegner an – und will wie schon in der Vorsaison als Favoriten-Schreck für Furore sorgen.
«Jeder hier hat den Pokalwettbewerb lieben gelernt. Es bleibt unser Traum, wieder ganz, ganz weit zu kommen», sagte Kniat. In der vergangenen Spielzeit gab es erst im Endspiel im Berliner Olympiastadion eine 2:4-Finalniederlage gegen den VfB Stuttgart.
Großer Hype um die Arminia
Getragen wird der Club seit Wochen von einer Welle der Euphorie, die durch das DFB-Pokalfinale, den souveränen Aufstieg als Drittliga-Meister und den anschließenden Westfalenpokal-Erfolg gegen Sportfreunde Lotte entstanden ist. Rund um die Arminia herrscht ein großer Hype: Mitgliederzahlen und Dauerkartenverkäufe sind auf Rekordniveau. «Diese Welle hält ja bis heute an. Ich hoffe, das bleibt noch lange so», sagte Kniat.
Dennoch sind die Rollen vor dem Pokalduell gegen Bremen klar verteilt. «Als Aufsteiger in die 2. Liga sind wir gegen einen Bundesligisten der Außenseiter», betonte Kniat. Das war in der Vorsaison aber auch schon so – und dann verlor Werder das Viertelfinale überraschend mit 1:2 beim damaligen Drittligisten Bielefeld.
«Ich habe nicht ganz viel mit den Spielern über dieses Spiel gesprochen», sagte Bremens neuer Trainer Horst Steffen augenzwinkernd.
Vier Bundesligisten aus dem Pokal geworfen
Sensationell hatte Bielefeld auf seinem Weg zum Finale in Berlin nicht nur die Bremer, sondern auch Union Berlin, den SC Freiburg und Titelverteidiger Bayer Leverkusen aus der Bundesliga geschlagen. «Wenn man einmal das Finale erreicht hat, dann weiß man, wofür man das alles macht», sagte Kniat.
Die jüngsten Erfolge seiner Mannschaft lassen den 39-Jährigen durchaus selbstbewusst auftreten: «Wir werden wieder alles reinhauen. Und dann bin ich mir sicher, dass wir eine Runde weiterkommen können.»
Traumstart in die neue Saison
In 13 Ligaspielen saisonübergreifend ungeschlagen, legte Bielefeld in der 2. Liga gleich mal einen perfekten Start hin: 5:1 gegen den Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf und 2:0 bei Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel.
Damit die Euphorie weitergeht, hat der Vorjahresfinalist für das Pokalspiel gegen Bremen einen klaren Plan. «Wir müssen den Vorteil nutzen, dass wir schon zwei Pflichtspiele absolviert haben – Werder hatte noch keins», sagte Kniat vor dem Heimspiel.
Für die Grün-Weißen ist es nicht nur ein Kaltstart, sondern auch das erste Pflichtspiel unter Neu-Coach Steffen. Der kennt Kniat und dessen Spielphilosophie noch aus Drittliga-Zeiten, als er selbst in Elversberg und Kniat in Verl als Trainer verantwortlich waren.
Trainer: «Junge, hungrige Kerle»
Wie beim sensationellen Pokallauf in der Vorsaison sollen auch diesmal wieder die bekannten Tugenden zum Erfolg führen. «Unsere intensive Spielweise müssen wir auf den Platz bringen und den Gegner stressen, auch im eigenen Ballbesitz mutig sein», gab Kniat die Richtung vor: «Wir haben einfach junge, hungrige Kerle, die fleißig sind und zuhören. Die dürfen und sollen einfach Gas geben.»