So hatte man sich Radtour, Wanderung oder Spaziergang im Grünen nicht vorgestellt: Auf einmal zieht ein Gewitter heran – und es gibt weit und breit kein Auto oder sicheres Gebäude, in das man flüchten kann.
Und jetzt? Wenn die Panik überhandnimmt, ist die erste Idee zum Schutz vor dem Gewitter nicht immer die Beste. Drei Fehler, die man unbedingt vermeiden sollte:
Fehler 1: Sich unter einen Regenschirm kauern
Den Schutz vor dem Nasswerden bezahlt man mit schweren Verletzungen, sollte der Blitz einen treffen. «Der Blitz geht dann durch den Regenschirm in Ihre Hand und durch Sie durch – mit entsprechenden Schäden», sagt Bernd Böttiger, Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Schirme, aber auch Wanderstöcke wirft man am besten von sich weg, wenn man vom Gewitter überrascht wird. Und auch das Fahrrad sollte nicht direkt neben einem liegen, Metall leitet Strom nämlich besonders gut.
Fehler 2: Andere Menschen berühren
Ein Gewitter draußen führt bei so manchem zu purer Panik – und womöglich zu dem Wunsch, in fester Umarmung mit dem Partner oder der Freundin das Gewitter abzuwarten. So verständlich das auf psychologischer Ebene auch ist, bei Blitzschlag kann es zum Problem werden, wenn man andere Menschen berührt.
Böttiger rät daher: «Zu anderen Personen sollte man einen Abstand von mindestens einem Meter halten, damit zwischen beiden kein Strom fließen kann.» Auch vom Anlehnen an ein Gebäude oder einen Baum rät der Experte ab.
Fehler 3: Schutz unter dem Baum suchen
«Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen»: Diese Weisheit bezeichnet Bernd Böttiger als «völligen Quatsch». Schutz unter Bäumen zu suchen, ist nie ratsam. Der Blitz sucht sich den einfachsten, oft den kürzesten Weg, weshalb er gern in hohe Bäume – aber auch in Masten oder Antennen – einschlägt. Sie sollte man daher meiden.
Wie es besser geht
Wer bei Gewitter in der freien Natur unterwegs ist, sollte bloß nicht der höchste Punkt sein. Der Rat lautet daher: sich hinhocken, am besten in eine Bodenmulde.
Die Füße sollten dabei eng zusammenstehen, bevorzugt berühren nur die Fußballen den Boden. «Der Strom fließt dann nicht durch den ganzen Körper, sondern bestenfalls nur von einem Fußballen zum anderen», sagt Böttiger.
Der DRK-Bundesarzt rät zudem, sich darauf einzustellen, dass Objekte – von Baum bis Dachstuhl – durch Blitzeinschlag zu brennen beginnen oder auf einen herabstürzen können.