Olympiasiegerin Darja Varfolomeev hat die Hoffnungen auf einen erneuten Fünffach-Triumph bei den Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik geschürt. Zum Auftakt der Titelkämpfe in Rio de Janeiro gewann die 18-Jährige aus Schmiden die Qualifikation mit dem Reifen und dem Ball und liegt zur Halbzeit auf Rang eins der Mehrkampf-Ausscheidung. WM-Debütantin Anastasia Simakova (Schmiden) erreichte den Endkampf mit dem Reifen und liegt im Vierkampf auf Finalkurs.

«Ich bin relativ zufrieden mit dem heutigen Tag», sagte Varfolomeev. Es sei Quali gewesen und wichtig, einfach durchzukommen, «aber nicht Vollgas zu geben, weil man sich noch fürs Mehrkampf- und Einzelfinale konzentrieren muss». Am zweiten Wettkampftag folgen die Qualifikationen mit den Keulen und dem Band. Als erste Entscheidung steht am Freitag der Mehrkampf auf dem Programm.

Vor zwei Jahren in Valencia hatte Deutschlands Sportlerin des Jahres alle fünf Titel gewonnen. Vor Varfolomeev war dies zuletzt der Russin Jewgenija Kanajewa 2009 und 2011 gelungen.

Feinschliff in Kienbaum

Wie 2023 hatte Varfolomeev vor zwei Wochen bei den deutschen Meisterschaften bereits mit allen Einzelgeräten und im Mehrkampf triumphiert. Anschließend hatten sie und Simakova sich den Feinschliff für die WM im heimischen Schmiden sowie im Trainingszentrum im brandenburgischen Kienbaum geholt.

Zwei Tage nach dem Eintreffen in der Olympia-Metropole von 2016 zeigte Varfolomeev eine tadellose Leistung. Wie die Ukrainerin Taisiia Onofritschuk bekam sie für die Reifenübung 30,600 Punkte und belegte Rang eins, weil die ihre Übung etwas weniger schwierig war, dafür aber sauberer ausgeführt. Die Qualifikation mit dem Ball dominierte sie mit fast einem Punkt Vorsprung auf Stiliana Nikolowa aus Bulgarien als Zweite.

WM-Debütantin Simakova, die die Olympia-Vierte Margarita Kolosov (Potsdam) auf den Rang der Ersatz-Turnerin verdrängt hatte, präsentierte sich nervenstark. 28,800 Punkte reichten als Fünfte fürs Reifenfinale. Bei der Übung mit dem Ball verlor sie allerdings das Gerät und musste Abzüge hinnehmen, wodurch die 20-Jährige den Endkampf verpasste.