Tanken im Ausland, wo alles etwas anders aussieht, oder einfach ein unaufmerksamer Moment: Schon kann zum Beispiel Benzin in den Dieseltank geraten. Wurde falsch getankt, sollten Autofahrer oder -fahrerin niemals den Motor starten, heißt es vom ADAC. Denn sonst kann es teuer werden.

Was man auch lassen sollte: die Fahrertür öffnen. Denn auch wenn es keine Standardfunktion ist, ist das für manche moderne Autos das Signal, bereits die Kraftstoffpumpe zu starten. «Man hört dann ein leichtes Surren, wenn man die Fahrertür öffnet», sagt Fabian Faehrmann vom ADAC. Wer in den Autoinnenraum gelangen will, kann das über die Beifahrertür tun. 

Abpumpen kann das Auto retten

Um zu wissen, was bei einem Falschtanken konkret zu tun ist, hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung des Autos. Wurde der Motor noch nicht gestartet, reicht unter Umständen das Abpumpen des Gemisches. «Gehen Sie am besten in die Tankstelle und erklären dort die Situation», rät Faehrmann. «In der Regel weiß man dort, wo Sie anrufen können. Tankwarte erleben so etwas meist nicht das erste Mal.»

Selbst abpumpen – davon rät der Experte ab. Nicht zuletzt muss das Gemisch fachgerecht entsorgt werden. Die Kosten für ein Abpumpen übernehmen Kfz-Versicherer übrigens meist nicht. Und ebenso wenig eine Motorreparatur.

Motorschaden ist meist kostspielig

Denn ist der Motor schon mit dem falschen Sprit gelaufen, droht ein Schaden. Wurden der Motor oder das Einspritzsystem beschädigt, können die Kosten schnell vierstellig werden.

Lediglich sehr alte Dieselautos, die keine Direkteinspritzung haben, verkraften wenige Liter Benzin auf vergleichsweise viel Diesel, so der ADAC. Auch das Einfüllen von AdBlue in den Kraftstofftank oder von Kraftstoff in den AdBlue-Tank führt oft zu teuren Schäden.

Falsche Zapfpistolen passen oft

Benzin statt Diesel – dieser Fehler ist vermutlich der häufigste. Denn die Zapfpistole für Super passt auch in die Tanköffnung eines Dieselfahrzeugs, wenn es keinen Fehlbetankungsschutz hat. Aber auch andersherum lässt sich der Einfüllstutzen oft einführen, selbst wenn er einen größeren Durchmesser hat.

Was dagegen in der Regel unproblematisch ist: Wenn Super E10 statt E5 getankt wurde. Immerhin sind fast alle Fahrzeuge ab dem Baujahr 2011 für E10 freigegeben. Falls nicht, sind die Hinweise des Fahrzeugherstellers zu beachten. Oft reicht es aus, den Tank sofort mit einer ethanolarmen Sorte aufzufüllen – im Idealfall Super Plus, so der ADAC.