Während die Polinnen den Gruppensieg feierten, trauerten die deutschen Volleyballerinnen bei der WM in Thailand nach einer besonders bitteren Niederlage ihren vergebenen Chancen hinterher. «Es war ein unglaubliches Spiel. Mir fehlen gerade die Worte», sagte Antonia Stautz. «Es ist sehr traurig, dass wir dieses Spiel im vierten und fünften Viertel verloren haben.» 

Vier Matchbälle hatte das Team im Showdown in Gruppe G. Doch am Ende stand gegen den Angstgegner in Phuket trotz einer mitreißenden Leistung ein 2:3 (25:21, 15:25, 25:19, 26:28, 17:19) im Tiebreak. Seit 2021 gab es in acht Pflichtspielen gegen den deutschen Nachbarn keinen Sieg.

Und jetzt geht es auch noch gegen den großen Turnierfavoriten: Durch Platz zwei treffen die Frauen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Achtelfinale am Samstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF-Stream) auf Olympiasieger Italien. «Wir wissen, dass es sehr schwer wird. Aber wenn wir mit dieser Qualität spielen, ist nichts unmöglich», gab sich Trainer Giulio Bregoli kämpferisch. Auch Stautz sagte, sie sei stolz auf das Team, mahnte aber auch: «Wenn wir diese Chancen haben und sie nicht nutzen, wird es gegen Italien schwer.»

Der Ball zum Sieg landet im Aus

Das deutsche Team startete gegen den Angstgegner der vergangenen Jahre furios. Nach einem wuchtigen Schlag von Hanna Orthmann stand es 8:4. Besonders im Angriff waren die Deutschen extrem variabel und sicherten sich mit einem Ass von Kapitänin Camilla Weitzel den ersten Satz.

Doch im zweiten Durchgang konnten die DVV-Frauen weniger Druck erzeugen. Die Polinnen um Magdalena Stysiak kamen besser zum Zug. Im dritten Satz entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch. In der entscheidenden Phase legten die Deutschen dann auch dank der eingewechselten Lena Stigrot und Anastasia Cekulaev einen Lauf hin.

Einen kleinen Vorsprung hatte das deutsche Team im vierten Durchgang lange, doch es wurde eng. Stigrot schlug den vermeintlichen Siegpunkt knapp ins Aus. Im Tiebreak leisteten sich die Deutschen zu Beginn einige Aufschlagfehler, blieben aber auf Augenhöhe. Auch die DVV-Auswahl wehrte Matchbälle ab, ehe ein Ass die Polinnen jubeln ließ.