Der Sommerurlaub steht vor der Tür, zählen Sie schon die Tage? Wer mit dem Auto verreisen will, denkt auch – aber nicht nur – ans Kofferpacken. Das Gefährt sollte auch mängelfrei sein. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), gibt ein paar grundsätzliche Tipps. Der Wichtigste: keine Hektik – und genug Zeit für die Vorbereitungen einplanen.
Zwei Wochen vorher sollten die Vorbereitungen beginnen
Am besten fängt man zwei Wochen vor der Fahrt an, rät die GTÜ. Und zwar mit einem gründlichen Check des Autos. Manches davon kann man je nach Talent und Zeit selbst angehen oder man gibt den Wagen dafür in eine Werkstatt, manche Dinge sind was für Fachleute. Manche Werkstätten bieten eigens Urlaubschecks an.
Und diese Dinge gehören mindestens geprüft:
- Reifen
- Kühlwasser
- Ölstand
- Scheibenreiniger im Behälter und Vorrat zum Nachfüllen
- Beleuchtung
- Sicherheitsausstattung
- Bremsen (lieber von Fachleuten)
Mehr ist mehr – beim Reifenprofil gilt das auf jeden Fall
Zwar müssten es nur minimal 1,6 Millimeter Profiltiefe sein. Doch die GTÜ rät zu mindestens vier Millimetern. Das senkt das Aquaplaning-Risiko bei starken Regenfällen.
Achten Sie auch auf Beschädigungen wie Risse oder Fremdkörper im Profil. Als Reifendruck sollte der Herstellerwert beachtet werden und zum Reisebeginn an die Mehrbelastung – durch Gepäck und Passagiere – angepasst werden. Diese Werte finden sich in der Gebrauchsanleitung des Fahrzeugs oder auf Aufklebern im Tankdeckel oder an den B-Säulen.
Gut geschmiert ist gut gefahren
Ist das Öl noch frisch? Oder wäre mal ein Ölwechsel nötig? Denn altes Öl verliert laut GTÜ mit der Zeit an Schmierfähigkeit. Und das kann bei hoher Belastung zu Motorschäden führen.
Den Zustand von Bremsscheiben und Bremsbelägen beurteilen besser Fachleute.
Zum Check gehört auch die Beleuchtung. Egal, ob Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker und Bremslichter – alles muss einwandfrei funktionieren. Wenn nicht, defekte Birnen austauschen – oder wie auf jeden Fall bei Xenon- oder LED-Licht, in einer Werkstatt tauschen lassen.
Ist alles auch alle Sicherheitsausrüstung an Bord?
Mindestens gehören ins Auto:
- Warnwesten
- Warndreieck
- Erste-Hilfe-Set (Verbandskasten)
Eine Warnweste ist vorgeschrieben. Die GTÜ rät aber, für alle Passagiere jeweils eine griffbereit im Auto zu haben. So sind alle im Notfall besser erkennbar beim Verlassen des Autos. Beim Verbandskasten prüfen, ob alles da ist und das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist. Ersatz ist günstig und schnell zu haben. Praktisch an Bord: eine Taschenlampe.
Grundsätzliches zum Beladen
Ladung muss laut Straßenverkehrsordnung so gesichert sein, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann. Schweres Gepäck packt man grundsätzlich in den Kofferraum, so weit wie möglich nach unten und direkt an die Lehne der Rücksitze. So kann schon mal nichts beim Bremsen nach vorn rutschen. Leichtere Sachen kommen darüber. Gegebenenfalls kann man ein Laderaumnetz über das Gepäck spannen
Lose Sachen im Innenraum sollte man besser ganz vermeiden. Sie könnten bei starken Bremsmanövern sonst zu gefährlichen Geschossen werden.
Achten Sie insgesamt darauf achten, dass das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten wird – im Zweifel das auf einer zugänglichen Fahrzeugwaage checken. Wie schwer das Auto insgesamt sein darf, steht im Fahrzeugschein unter den Punkt F. Achtung: Die Passagiere zählen da mit dazu.
So starten Sie entspannter – und behalten ein kühles Köpfchen
So banal es klingt: ausgeschlafen fährt es sich besser. Sofern möglich also besser nicht erst auf den letzten Drücker alles Packen und den Wagen beladen.
Der große Tag ist da – noch mal kurz alles durchchecken:
- Proviant und Getränke sollten gut erreichbar sein unterwegs.
- Sind alle nötigen Papiere dabei? (Pässe oder Personalausweise, Zulassungsbescheinigung Teil I («Fahrzeugschein»), Vignette, Krankenversicherungskarte, Schutzbrief oder Unterlagen wie Fährtickets oder Buchungsbestätigungen.
- Sind alle unentbehrlichen Kuscheltiere und Spielsachen der Kinder eingepackt?
Auch wenn die Hitze unterwegs noch so groß sein mag – besser stellt man die Klimaanlage nicht zu kalt ein, das könnte Kreislaufprobleme verursachen. Die Wohlfühltemperatur liegt etwa zwischen 22 und 25 Grad. Wer am frühen Morgen oder am Abend in die Nacht hinein startet, kann der größten Hitze am Tage entgehen.
Pausen machen – und bitte vernünftig essen
Idealerweise macht man unterwegs alle zwei Stunden eine Pause und bewegt sich ein wenig. Kurze Übungen wie Dehnen, Armkreisen oder Kniebeugen empfiehlt die GTÜ – ebenso wie ein paar Mal tiefes Durchatmen.
Schweinshaxe mit Pommes und Mayo zum Mittagsstopp? Das klingt vielleicht verlockend, besser sind jedoch leichte, bekömmliche Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr – vor allem viel Wasser. So erhält man sich die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit während der Fahrt. Und so verfällt man auch nicht so leicht in den gefährlichen Sekundenschlaf.
Idealerweise wechselt man sich – sofern möglich – auf längeren Strecken am Steuer ab. Das wirkt Konzentrationsmängeln und damit gefährlichen Situationen entgegen.
Wo man das Lenkrad in die Hände eines Mitfahrers übergibt, plant man besser schon vorher ein wenig. So kann man den jeweils besten Fahrer für die optimale Strecke bestimmen. Während einige liebend gern über Alpenpässe fahren, mögen andere vielleicht lieber auf der Autobahn fahren, andere können sich nachts prima konzentrieren und wieder andere mögen vielleicht keine kilometerlangen Tunnel.