Neun Monate nach der Wiedereröffnung von Notre-Dame sind seit Samstag auch die beiden gotischen Türme wieder begehbar – umfassend renoviert und mit einem neuen Meisterwerk aus Eiche. Das Herzstück der Restaurierung ist eine doppelläufige Wendeltreppe aus massiver Eiche im Südturm. Sie erstreckt sich über 21 Meter, wiegt 20 Tonnen und führt hinauf zu den berühmten Glocken «Emmanuel» und «Marie», die dadurch nun erstmals aus nächster Nähe zu sehen sind.

Die 69 Meter hohen Türme, zu denen 424 Stufen führen, überdauern seit dem 13. Jahrhundert Kriege, Revolutionen und Brände – zuletzt den verheerenden Brand im April 2019. Trotz der Flammen blieben sie weitgehend unbeschädigt geblieben und sicherten das Überleben des über 850 Jahre alten Gotteshauses.

Neue Perspektiven auf die Kathedrale

Erstmals zugänglich ist auch der Zisternenhof, der «Cour des citernes», auf dem im 18. Jahrhundert große Regenwasserspeicher standen. Er verbindet die beiden Türme und eröffnet neue Blicke auf die Kathedrale und die Dächer von Paris.

Die Wiedereröffnung markiert den zweiten und letzten großen Akt des Wiederaufbaus der Notre-Dame nach dem verheerenden Feuer 2019. Der Besuch ist nur nach vorheriger Online-Reservierung möglich.