Der Magdeburger Weihnachtsmarkt kann nach Diskussionen um das Sicherheitskonzept nun doch wie geplant an diesem Donnerstag öffnen. Der Veranstalter erhalte von der Landeshauptstadt Magdeburg als kommunaler Sicherheitsbehörde die entsprechende Genehmigung, teilte die Stadtverwaltung mit. Das sei das Ergebnis verschiedener Begehungen und Abnahmen der vergangenen Tage. Bis zuletzt war wegen der Sicherheitsbedenken noch unklar gewesen, ob der Markt die offizielle Genehmigung erhalten würde.
Am 20. Dezember vergangenen Jahres war ein 50 Jahre alter Arzt aus Saudi-Arabien mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei starben sechs Menschen, mehr als 300 wurden verletzt. Derzeit läuft der Prozess gegen den Todesfahrer am Landgericht Magdeburg. Der Mann hatte Lücken in Absperrungen genutzt, um mit einem 340 PS starken Wagen auf den Markt zu fahren.
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) erklärte: «In den vergangenen Tagen haben alle Beteiligten mit einer enormen Arbeitsleistung am gemeinsamen Ziel gearbeitet, den diesjährigen Magdeburger Weihnachtsmarkt zu ermöglichen.» Borris dankte dem Land Sachsen-Anhalt und der Magdeburger Polizei für ihren Einsatz. «Erwähnen möchte ich auch die Schausteller, Händler und Beschicker des Weihnachtsmarktes, die in den vergangenen Tagen aufgrund der Situation viel Geduld und Verständnis gezeigt haben», erklärte Borris.
Landesverwaltungsamt sah gravierende Probleme
In Magdeburg hatte man sich nach dem Anschlag umfangreich zu Sicherheitsmaßnahmen beraten lassen und das Sicherheitskonzept grundlegend überarbeitet. Es wurden etwa neue Poller angeschafft. Insgesamt wurden nach Angaben der Stadt rund 250.000 Euro in den Zufahrtschutz zum Markt investiert.
Das Landesverwaltungsamt als obere Kommunalaufsichtsbehörde sah dennoch gravierende Probleme im Sicherheitskonzept, unter anderem genau beim Zufahrtsschutz und der Organisation der Sicherheitskräfte. Oberbürgermeisterin Borris genehmigte den Weihnachtsmarkt daher zunächst nicht und kündigte Nachbesserungen an. Borris hatte versprochen, das Risiko solle minimiert und die Sicherheit erhöht werden. Alle vereinbarten Maßnahmen seien in den vergangenen Tagen umgesetzt worden, betonte sie nun.
