Fußball-Nationalstürmer Nick Woltemade hat aufgehört, Nachrichten über sich selbst zu lesen. «Das Fatale ist: Wenn du zehn super Geschichten über dich liest und dann plötzlich eine negative, kreisen deine Gedanken nur um diese eine schlechte Geschichte», sagte der Profi des englischen Premier-League-Clubs Newcastle United dem «Stern».
«Das Gehirn ist schon gemein, dass es sich gerne das Negative rauspickt. Deshalb lasse ich’s sein mit der Lektüre über mich.» In der vergangenen Saison, als er mit dem VfB Stuttgart den DFB-Pokal gewann, war das noch anders. Damals habe es viele Artikel gebeten, in denen er «abgefeiert wurde. Das tat gut und ich habe mich noch ein bisschen toller gefühlt», erklärte Woltemade.
Whatsapp von Uli Hoeneß
Während seines Urlaubs im Sommer und des «Wechseltheaters» zwischen dem VfB und dem FC Bayern, aus dem der Rekordmeister aus München am Ende ausstieg und Newcastle den Vortritt ließ, habe er sein Smartphone aber ausgeschaltet. «Weil das mein Jahresurlaub war und ich den Kopf freibekommen wollte», sagte der 23-Jährige.
Nachdem am Ende feststand, dass er nach Newcastle wechselt, habe er eine Whatsapp-Nachricht von Uli Hoeneß erhalten. Der Ehrenpräsident des FC Bayern hatte sich zuvor persönlich um einen Wechsel bemüht und gilt sonst eher als einer der letzten Freunde des Fax-Geräts.
«Das war wohl in diesem Fall eine Auftragsarbeit», meinte Woltemade. «Ich habe mich jedenfalls sehr über die Wertschätzung gefreut, die Herr Hoeneß mir entgegengebracht hat.» Der 73-Jährige habe ihm alles Gute für die neue Saison gewünscht.
Der Stress von «Frau Woltemade»
Während der frühere Spieler von Werder Bremen mit seinem frischen Ruhm offenbar entspannt umgehen kann, trifft das auf seine Familie nicht zu. Auf seine Eltern stürze gerade viel ein, «auf meine Schwester sowieso. Sie ist Grundschullehrerin. Man kann sich vorstellen, was in der Klasse los ist, wenn die Kinder erfahren, dass sie von einer Frau Woltemade unterrichtet werden.»
