Der E-Sport bekommt Unterstützung aus der Politik. Der Bundestag stimmte für den Vorschlag der Bundesregierung, E-Sport-Vereine künftig als gemeinnützig anzuerkennen. Gibt der Bundesrat kurz vor Weihnachten grünes Licht, profitieren die Vereine ab Januar 2026 von bestimmten Steuerbefreiungen und der Aussicht auf staatliche Fördermittel. 

Außerdem gibt es Rechtssicherheit. Bislang war es eine rechtliche Grauzone, wenn ein gemeinnütziger Sportverein eine eigene E-Sport-Abteilung geöffnet hat – manch Verein befürchtete dann unerfreuliche Post vom Finanzamt.

Positiv ist zudem, dass die E-Sport-Vereine künftig den Organisatoren und anderen Helfern in ihren Reihen steuerfreie Ehrenamtler-Pauschalen zahlen können. Zudem können die E-Sport-Vereine künftig Spendenquittungen ausstellen – wer dem Verein also etwas spendet, kann den Spendenbetrag bei seiner Steuererklärung geltend machen, um weniger Steuern zu zahlen.

Branchenvertreter sind erleichtert

Der Dachverband E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) hat derzeit in seinen Landesverbänden 65 Vereine als Mitglieder, die entweder reine E-Sport-Vereine sind oder den elektronischen Sport als eine von mehreren Sportarten anbieten. Allerdings ist nur ein Bruchteil beim ESBD organisiert. Laut einer Erhebung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft sind in Deutschland zwei Prozent der 86.378 Sportvereine im E-Sport engagiert, das sind rund 1700. 

«Unsere Vereine bekommen endlich dieselbe Anerkennung und Rechtssicherheit wie traditionelle Sportvereine», sagte ESBD-Präsident Chris Flato. Das bedeute, dass es mehr Förderung für Jugendarbeit, stabile Vereinsstrukturen und echte Chancen für nachhaltige Nachwuchsförderung geben werde.

Aus Sicht von Felix Falk vom Computerspiele-Verband Game ist die gemeinnützige Anerkennung überfällig: «Diese gesellschaftspolitische Anerkennung stärkt ehrenamtliches Engagement in Deutschland und bringt einen wichtigen Impuls für die vielen Breitensportvereine in Deutschland, die nun E-Sport-Angebote aufbauen können, ohne Angst haben zu müssen, ihre Gemeinnützigkeit zu verlieren.»

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte den E-Sport zuletzt durch die Ankündigung eigener Olympischer Spiele weiter aufgewertet. Zum ersten Mal sollen die Wettbewerbe 2027 in Saudi-Arabien stattfinden.