Der Motor orgelt, aber nix passiert? Mist, die Batterie ist schlapp. Im Winter keine Seltenheit. Wer keinen Starthilfe-Booster dabeihat, um das Problem allein zu lösen, muss sich um klassische Starthilfe mit Überbrückungskabel und freundlichem Spender kümmern. Oder alternativ einen Pannendienst holen.

Vor der Starthilfe genau informieren

Die Sache mit den Kabeln hat aber durchaus Tücken, warnt der Tüv Süd. Denn bevor die überhaupt zum Einsatz kommen: Unbedingt die Betriebsanleitungen sowohl von Spender- als auch Empfängerauto nachschauen, was hinsichtlich der Starthilfe gilt, um Schäden zu vermeiden. Denn besonders bei Elektro- und Hybridautos werde häufig die Verwendung eines E-Autos als Spenderfahrzeug vom Hersteller ausgeschlossen.

Auch wichtig: Einsicht. Wenn das Auto selbst nach mehreren Versuchen nicht angeht, den Pannendienst rufen. Denn die weiteren Versuche könnten die Elektronik schädigen. So sind laut Tüv Süd gerade moderne Autos «vollgestopft» mit Sensoren, mit Steuergeräten und mit Assistenzsystemen. Die Elektronik reagiere empfindlich auf Fehlbehandlungen, etwa bei Über- oder Unterspannung. Auch könnte bereits Funkenbildung beim An- und Abklemmen der Kabel zu einem Datenverlust in den gespeicherten Programmen führen.

Hier die Reihenfolge der Starthilfe in der Übersicht:

  • Erst das Pluskabel (in der Regel rot) an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen. Die andere Seite des roten Pluskabels mit dem Pluspol der entladenen Batterie verbinden.
  • Das schwarze Minus-Kabel mit dem Minuspol der Spenderbatterie verbinden – die andere Seite gehört an eine blanke Stelle an Motorblock oder Karosserie des leeren Autos. Es kann je nach Modell auch vorgegebene Verbindungspunkte geben – danach in den Handbüchern suchen.
  • Motor des Spenders starten – dann das beim Auto mit der leeren Batterie versuchen.
    a) Springt der Motor nicht sofort an: nach etwa zehn Sekunden Orgeln abbrechen. Dann könnte es ein Fall für die Werkstatt sein.
    b) Läuft der Motor, im Pannenfahrzeug starke Verbraucher wie etwa das Gebläse oder die Heckscheibenheizung anmachen. Das schützt beim Abnehmen der Kabel das Bordnetz vor Spannungsspitzen.
  • Zuletzt die Kabel in umgekehrter Reihenfolge abmachen: also zuerst das schwarze Minus-, dann das rote Pluskabel. Eine längere Zeit mit dem Pannenauto fahren, damit die Lichtmaschine die Batterie wieder nachladen kann. Dabei unnötige starke Verbraucher auslassen. Idealerweise die Batterie an einem speziellen Ladegerät laden lassen.