Mit einem L aus Daumen und Zeigefinger vor den Lippen: So jubelte Stuttgarts WM-Kandidat Maximilian Mittelstädt über sein Tor beim VfB-Sieg in der Europa League und erfüllte damit auch einen Wunsch seiner Frau Lea. Sie habe ihn eines Abends am Esstisch darauf hingewiesen, dass andere Spieler nach einem Tor «immer so süße Gesten für ihre Frauen» machen, verriet Mittelstädt nach dem 4:1 gegen Maccabi Tel Aviv schmunzelnd. 

Da habe er ihr ein Versprechen gegeben. «Ich habe gesagt: „Schatz, ich mache ja nicht so oft ein Tor, aber wenn ich nächstes Mal ein Tor mache, dann mache ich ein L für dich», erzählte der Linksverteidiger.

Und seine Zusage konnte der 28-Jährige nach dem abendlichen Gespräch vor rund einem Monat direkt einlösen. Direkt am nächsten Tag verwandelte Mittelstädt beim 3:2 in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg einen Elfmeter – wie jetzt zum zwischenzeitlichen 3:0 im Europapokal gegen Maccabi. «Sie hat sich sehr gefreut», berichtete er über die Reaktion seiner Frau. Sein besonderer Jubel habe sich jetzt «eingefleischt». Drei Tore hat Mitttelstädt nun wettbewerbsübergreifend in dieser Saison erzielt.

Mittelstädt will zur WM reisen

Gegen den israelischen Club war Mittelstädt in seinem 100. Pflichtspiel für die Schwaben mit seinem Tor und der Flanke zum 1:0 von Lorenz Assignon einer der besten Spieler des VfB. Ob das nicht auch eine Bewerbung für den WM-Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann war, der ihn zuletzt nicht berücksichtigt hatte?

Mittelstädt blieb vorsichtig. «Es war eine gute Leistung. Ich muss einfach Woche für Woche meine Leistungen bestätigen», antwortete er. «Ich will alles versuchen, ihm zu zeigen, dass ich dabei sein will.»

Dass das zweite Länderspiel des neuen Jahres in Stuttgart ist, ist ein zusätzlicher Anreiz. Mit einem Testspiel in Basel gegen die Schweiz starten Nagelsmann und die DFB-Auswahl am 27. März in das WM-Jahr. Der Gegner für den Auftritt in Stuttgart drei Tage später ist noch offen.