Aufsteiger Hamburger SV bleibt daheim im Volksparkstadion stark gegen Europapokal-Teams und hat seine Serie ausgebaut. Im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres erarbeiteten sich die Norddeutschen gegen den Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt ein 1:1 (1:1) und beendeten das vierte Heimspiel in Folge ohne Niederlage.

Die Gäste traten offensiv weitestgehend zu harmlos auf. Der HSV verhinderte, dass die Hessen in der kurzen Winterpause auf einem Europapokalrang stehen. Die Hanseaten feiern Weihnachten mit 16 Punkten und damit in der gesicherten Tabellenzone, Frankfurt steht bei 25 Zählern.

Zusammenprall lässt Volkspark verstummen

Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion brachte Albert Sambi Lokonga (19. Minute) die Gastgeber in Führung. Hugo Larsson (26.) glich kurz danach aus. Ein Abseitstreffer durch Hamburgs eingewechselten portugiesischen Mittelfeldspieler Fabio Vieira (80.) wurde nach Eingriff des Videoassistenten aberkannt.

Ein schwerer Zusammenprall zwischen Frankfurts Rasmus Kristensen und Hamburgs Miro Muheim Mitte der zweiten Hälfte sorgte für bange Sekunden im Stadion. HSV-Verteidiger Luka Vuskovic half dem benommen am Boden liegenden Kristensen. Beide Profis standen danach wieder auf.

Letzter «Tanz» im Volkspark dieses Jahr

Auf der Website des HSV war vor der Partie vom «finalen Volksparktanz» die Rede. Mitte der ersten Hälfte war zumindest für etwa zehn Minuten einiges geboten: Der HSV profitierte von einem schlimmen Fehlpass von Nnamdi Collins in Strafraumnähe. Der Ball kam zu Lokonga, der mit einem Flachschuss vollendete und seinen vierten Saisontreffer erzielte.

Wenig später antworteten die Gäste, nachdem William Mikelbrencis Brown bei einer weiten Hereingabe zu passiv verteidigte. Larsson verwandelte Browns Vorlage aus zentraler Position im Strafraum. Kurz darauf verpasste Rayan Philippe mit seinem Lattenkracher die erneute Führung.

Kurzfristige Verletzung beim HSV

Im insgesamt 99. Bundesliga-Duell gegen die Eintracht fehlten aufseiten der Hamburger einige Stammkräfte, darunter der erneut verletzte Kapitän Yussuf Poulsen und Flügelflitzer Jean-Luc Dompé. Jordan Torunarigha musste kurzfristig wegen einer Knieprellung passen und wurde von Daniel Elfadli ersetzt.

Bei der Eintracht, die auswärts in der Liga zuletzt ein 0:6 in Leipzig kassiert hatte, änderte Trainer Dino Toppmöller sein Team auf vier Positionen. Der unter der Woche angeschlagene Kapitän Robin Koch kehrte in die Startelf zurück.

Die Frankfurter waren zu Beginn des zweiten Durchgangs aktiver – aber nicht zwingend genug. Nach knapp 60 Minuten parierte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes einen Seitfallzieher-Versuch von Ansgar Knauff, ehe kurz danach der Zusammenprall von Kristensen und Muheim die Stimmungslage im Stadion veränderte. In einer guten Schlussviertelstunde drehten beide Teams noch einmal auf, zum Siegtreffer reichte es nicht mehr.

Festnahmen vor Partie

In der Nacht vor dem Spiel nahm die Polizei in Hamburg 55 Fußballfans in Gewahrsam. Die Einsatzkräfte verhinderten den Angaben eines Polizeisprechers zufolge womöglich eine größere Schlägerei in der Nähe des Stadions. Die 39 Frankfurter und 16 HSV-Anhänger wurden demzufolge auf mehrere Gefangenensammelstellen verteilt. Laut Sprecher wurden die Fans mit Ende des Spiels wieder freigelassen.