Statt einen Tischler zu beauftragen und viel Geld für Maßarbeit auszugeben, kann man Möbel für seine Dachwohnung auch selbst bauen. Der Vorteil: Der Schrank oder die Kommode passen dann exakt unter die Dachschräge. So nutzt man den Stauraum in der Nische viel besser, als wenn man irgendein Modell im Möbelhaus kauft.

Geht es um Möbel für die Dachschräge, sprechen Profis von einem sogenannten Drempel-Schrank, erklärt «selbst.de». Drempel heißt nämlich das gerade Wandstück, das unter der Dachschräge liegt. Die Rückwand des Möbelstücks entspricht also exakt der Höhe der geraden Wand und schmiegt sich dadurch an die Schräge an. Bauanleitungen und Materiallisten für solche Schränke gibt es im Netz zuhauf – oft sogar kostenlos.

Acht Tipps für Heimwerker

Hier einige Anregungen, was Heimwerker beachten sollten, damit der Drempel-Schrank am Ende perfekt passt. Dazu acht konkrete Tipps von «selbst.de»:

1. Tipp: Schräge an mehreren Stellen messen

Vor dem Bau des Möbelstücks immer das exakte Aufmaß nehmen. Wichtig dabei: Den Winkel unter der Schräge an mehreren Stellen abnehmen. Die Experten von «selbst.de» raten: eine Schmiege zu Hilfe zu nehmen – damit lasse sich der Dachwinkel exakt abnehmen.

2. Tipp: Schablone als Hilfsmittel anfertigen
Um die Seitenwände genau an die Wand anzupassen, kann es je nach Projekt helfen, eine Schablone aus Pappe oder Sperrholz anzufertigen. Am besten zunächst Sockelleiste, Drempel und Schräge genau abnehmen und übertragen.

3. Tipp: Wände verlaufen selten gerade

Wichtig: Immer prüfen, ob die Raumecken wirklich rechtwinklig sind. Da dies in der Regel nicht der Fall ist, erfolgt der Zuschnitt selten im rechten Winkel.

Damit der Schrank sich an die Wand schmiegt, sollte man die hintere Kante des Deckels unbedingt schräg zur Dachschräge schneiden.

4. Tipp: Nicht nur einen Korpus anfertigen

Soll der Schrank später an einem längeren Wandstück stehen, sollte man am besten nicht einen durchgehenden Korpus bauen. Stattdessen kann man mehrere Elemente später mit Schrank-Verbindungsschrauben aneinander befestigen. Damit der Schrank dennoch einheitlich wirkt, besteht die Deckelplatte aus einem durchgehenden Stück.

5. Tipp: Großzügig planen

Damit man die Deckelplatte genau einpassen kann, empfehlen die Experten von «selbst.de», diese zunächst am besten mit Übermaß anzufertigen und erst beim Einbau vor Ort individuell anzupassen. 

6. Tipp: Rillen für die Schiebetüren fräsen

Soll der Schrank Schiebetüren bekommen, kann man den Boden und Deckel doppelläufig mit Nuten versehen. Bestehen die Türen beispielsweise aus sechs Millimeter dickem Acrylglas, sollten die Nuten etwas breiter sein – im konkreten Beispiel sind sie jeweils sieben Millimeter. 

Da die Schiebetür unten aufliegt, ist eine tiefere Fräsung oben vorteilhaft. Die Rille in den Deckel also etwas tiefer als in den Boden fräsen. So kann man die Schiebetür später von außen in die Fräsung leichter einsetzen. 

Und eine Schiebetür muss Spiel haben. Sie sollte also etwas niedriger ausfallen als die Ausschnitthöhe des Regals, damit man sie gut öffnen und schließen kann. So ist man auch vor etwaigen Ausdehnungen des Materials gewappnet.

7. Tipp: Beleuchtung einplanen

Sollen die Schiebetüren aus Acrylglas indirekt beleuchtet werden? Dann raten die Experten dazu, in die Zwischenwände des Schrankes Löcher für einen LED-Strip zu bohren. Bei den Mittelwänden diese am besten oben aufschneiden. 

Ist der Schrank fast fertig gebaut, kann man das Band dort hindurchführen. Dann muss man nur noch abschnittsweise die Schutzfolie von der Klebefläche lösen und das LED-Band parallel zur Schiebetür-Nut ankleben.

8. Tipp: Am Ende die Schiebetüren einsetzen

Die Schutzfolie auf dem Acrylglas sollte man erst kurz vor dem Einsetzen abziehen. Danach die Schiebetüren zunächst oben in die hintere Nut einsetzen und dann unten einfügen. Mit den vorderen Türen genauso verfahren.