Monate nach seiner Freistellung als Handball-Trainer des Bundesligisten TVB Stuttgart durch seinen älteren Bruder ist Michael Schweikardt immer noch irritiert vom Vorgehen. «Ich nehme es bis heute so wahr, dass Zeitpunkt und Art und Weise nicht korrekt waren», sagte der 42-Jährige der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». Geschäftsführer Jürgen Schweikardt hatte sich Anfang November 2024 für eine Trennung entschieden. 

Michael Schweikardt erklärte, der TVB habe ein extrem schweres Auftaktprogramm gehabt, die Kaderplanung sei geprägt von finanzieller Vorsicht gewesen, zudem seien viele wichtige Spieler verletzt gewesen. «Dass man mir dann nicht die Möglichkeit gegeben hat, gegen die schlagbareren Gegner im Dezember einen Turnaround zu schaffen, enttäuscht mich bis heute», sagte er.

Knapp in der Liga geblieben

Dass nach dem Trainerwechsel Verstärkungen geholt wurden, habe ihn gestört, erklärte Schweikardt: «Man kann sich sicher vorstellen, wie es bei mir ankam, dass nach meiner Freistellung plötzlich wieder finanzielle Mittel zur Verfügung standen, die vorher nicht möglich waren. Mit den Verstärkungen von Spielmacher Torben Matzken und Torwart Samir Bellahcene war die Mannschaft deutlich besser aufgestellt.» Als Tabellen-16. blieben die Schwaben knapp in der Liga.

Ob der Familienfrieden mit Bruder Jürgen Schweikardt gelitten hat, ließ er offen. «Über meine persönlichen Beziehungen habe ich öffentlich noch nie gesprochen. Da bitte ich um Verständnis», so Michael Schweikardt.