Spaniens Fußballerinnen stehen nach dem nächsten deutlichen Sieg in Gruppe B praktisch im EM-Viertelfinale. Vier Tage nach dem klaren 5:0 gegen Portugal gewann das Team von Trainerin Montserrat Tomé auch gegen Belgien souverän. 6:2 (2:1) hieß es am Ende in Thun nach Toren von Alexia Putellas (22. und 86. Minute), Irene Paredes (39.), Esther González (52.), Mariona Caldentey (61.) und Cláudia Pina (81.).

Belgien hatte vor 7.961 Fans im verregneten Thun durch Justine Vanhaevermaet (24.) und Hannah Eurlings (50.) zweimal ausgeglichen. Vor allem in der ersten Halbzeit wehrte sich der Außenseiter tapfer, stand defensiv diszipliniert. Phasenweise brillantes spanisches Tiki-Taka und permanentes Pressing zermürbten die Außenseiterinnen aber mit zunehmender Dauer.

Bonmatí kommt zur Pause für Toptalent López

Barça-Star Putellas knackte den belgischen Riegel als Erste, fein bedient von ihrer erneut frisch aufspielenden Vereinskollegin Vicky López. Das 18 Jahre alte Toptalent blieb nach der Pause allerdings in der Kabine. Die kurz vor der EM an einer Hirnhautentzündung erkrankte Aitana Bonmatí, ebenfalls vom FC Barcelona, ersetzte sie.

Quasi aus dem Nichts war zuvor das 1:1 für die Belgierinnen gefallen. Vanhaevermaet drückte den Ball nach einem Eckstoß über die Linie, Torhüterin Adriana Nanclares gab dabei keine glückliche Figur ab. Auf der Gegenseite machte es Spaniens Kapitänin Paredes ähnlich, auch sie traf nach einer Ecke per Kopf.

Spanien dominiert

Im zweiten Durchgang erdrückten die Spanierinnen mit ihrem Kombinationswirbel Belgien förmlich. Vor allem die Stars aus Barcelona schoben sich die Bälle in höchstem Tempo in die Füße, die Belgierinnen rannten nur noch hinterher. Einzige Ausnahme blieb Eurlings‘ Kontertor zum 2:2. 

Spaniens Künstlerinnen beeindruckte der Ausgleich herzlich wenig. Eine Chance jagte die nächste, die Tore fielen verdient. Den kunstvollen Höhepunkt setzte Pina mit einem wuchtigen Distanzschuss ins rechte obere Toreck, Putellas den Schlusspunkt.