Ja, noch ist Sommer, doch der Herbst steht schon in den Startlöchern. Es dauert nicht mehr lange, bis für viele wieder die saisonale Reifenwechselsaison startet. Es sei denn, es drehen sich Ganzjahresreifen am Auto. Dann bleibt einem das saisonale Wechselballett erspart.

Die auch Allwetterreifen genannten Pneus können ihre Vorteile vor allem in gemäßigten Klimaregionen – wie in weiten Teilen Deutschlands – ausspielen. Im Gegensatz zur achtfachen Bereifung und saisonalem Wechsel kann man sich diesen dann sparen, erläutert der Automobilclub von Deutschland (AvD). Auch ein doppelter Felgensatz und etwaige Kosten für eine Einlagerung benötigt man dann nicht mehr.

Wer auf Ganzjahresreifen setzt, sollte für eine gleichmäßigere Abnutzung diese allerdings auch idealerweise mal achsenmäßig wechseln. Der AvD empfiehlt, das etwa nach 1 bis 1,5 Jahren zu machen. Ideal sei die Verknüpfung mit einer Inspektion, um hier auch Zeit und Kosten zu sparen. Das Intervall hierfür liege je nach Hersteller und Modell bei etwa 20.000 Kilometern.

Die Qualität von Ganzjahresreifen ist gestiegen

Nach den Ergebnissen eines aktuellen Tests des AvD sei die Qualität der Ganzjahresreifen mittlerweile so gut, dass nahezu alle Fahrer über den Einsatz nachdenken können. Früher hätten sie nicht mit der Qualität von reinen Sommer- und Winterreifen konkurrieren können und wären nur für Kleinwagen infrage gekommen. Heute sorgen dem AvD zufolge deutlich besser abgestimmte Gummimischungen sowie Profildesigns dafür, dass sie in «so ziemlich allen Größen zu einer echten Alternative geworden» sind.

Bei extremen Bedingungen, etwa bei Vielfahrern und allen, die in alpinen, schneereichen Regionen zu Hause sind, rät der Club weiterhin die jeweiligen Spezialisten für Sommer und Winter zu nutzen.

Aktuelle Ganzjahresreifen müssen sich in einem Test beweisen

Der AvD hat mit einem Kooperationspartner insgesamt 27 Ganzjahresreifen in drei gängigen Größen im Trockenen, im Nassen und auf Schnee getestet: Nur insgesamt vier Modelle bekommen im fünfstufigen Bewertungssystem ein «nicht empfehlenswert». Immerhin «bedingt empfehlenswert» sind zwei Reifen, zwei weitere werden als «empfehlenswert» erachtet. Mit «sehr gut» dagegen werden elf Reifen, mit «gut» acht weitere Modelle bewertet.

Gewinner und Preis-Leistungssieger in den jeweiligen Kategorien:

Reifengröße: 205/55 R16 (oft an Kompakten)

  • Testsieger: «Continental AllSeason Contact 2 94 V» («sehr gut») – Preis (jeweils im Mittel) pro Satz: 395 Euro.
  • 2. Plätze: «Bridgestone Turanza All Season 6 94 V» («sehr gut») – Preis pro Satz: 350 Euro. Sowie: «Pirelli Cinturato All Season SF 3 94 V» («sehr gut») – Preis pro Satz: 380 Euro.
  • Preis-Leistungs-Sieger: «Kleber Quadraxer 3 94 V» («gut») – Preis pro Satz: 325 Euro.

Reifengröße: 205/45 R17 (oft an Kleinwagen)

  • Testsieger: «Pirelli Cinturato All Season SF 3 88 W» («sehr gut») – Preis pro Satz: 565 Euro.
  • 2. Platz: «Continental AllSeason Contact 2 88 V» («sehr gut») – Preis pro Satz: 560 Euro.
  • Preis-Leistungs-Sieger: «Linglong Grip Master 4S 88 W» («gut») – Preis pro Satz: 305 Euro.

Reifengröße: 235/60 R18 (oft an SUV/E-Autos)

  • Testsieger: «Pirelli Scorpion All Season SF 3 107 W» («sehr gut») – Preis pro Satz: 590 Euro.
  • 2. Platz: «AllSeason Contact 2 103 T» («sehr gut») – Preis pro Satz: 555 Euro.
  • Preis-Leistungs-Sieger: «Maxxis Premitra All Season AP3 SUV 107 W» («gut») – Preis pro Satz: 470 Euro.

Die gesamten Testergebnisse hat der AvD auf seiner Internetseite avd.de/reifentest veröffentlicht.