Nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon und dem Geständnis von mentalen Problemen will sich Alexander Zverev einem Medienbericht zufolge Hilfe von der Nadal-Familie holen. Der deutsche Tennisstar soll in Zukunft vom Spanier Toni Nadal trainiert werden, dessen Neffe und 22-maliger Grand-Slam-Turniergewinner Rafael Nadal könnte zudem eine Mentorenrolle übernehmen, schrieb Sky-Kommentator Paul Häuser bei der Plattform X. 

Das Management von Zverev war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Laut Sky trainiert der Weltranglistendritte derzeit in der Rafa Nadal Academy auf Mallorca mit Toni Nadal. Der TV-Sender postete auch Videobilder davon auf Instagram. Im Sky-Studio betonte Häuser, dass sich beide Seiten in diesen Tagen abtasten würden, eine feste Einigung sei noch nicht getroffen.

Rafael Nadal war im November des vergangenen Jahres zurückgetreten. Der Spanier gilt mit 14 French-Open-Titeln als bester Spieler der Geschichte auf Sand – also dem Belag, auf dem sich auch Zverev die größten Hoffnungen auf den so ersehnten ersten Grand-Slam-Triumph macht.

Wird Beckers Rat erhört?

Zverev wurde bislang hauptsächlich von seinem Vater Alexander Zverev Senior trainiert. Auch sein Bruder Mischa ist als Manager und Ratgeber stets eng an seiner Seite. «Der Vater und der Bruder haben das hervorragend gemacht, aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug», hatte Tennis-Ikone Boris Becker kritisiert: «Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird.»

Becker hatte dem Olympiasieger von 2021 zuletzt mehrfach Veränderungen im Umfeld und auf dem Trainerposten empfohlen – was für Verstimmung beim Hamburger gesorgt hatte. «Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu», kritisierte der 28-Jährige in Stuttgart. 

Zverev kündigte Veränderungen an

Schon in der Vergangenheit hatte Zverev mit Trainern außerhalb seines Familienkreises zusammengearbeitet: Juan Carlos Ferrero, Ivan Lendl, David Ferrer und zuletzt Sergi Bruguera. «Die haben aber alle das Boot nach einem halben, dreiviertel Jahr verlassen. Und das hat seine Gründe gehabt», sagte Becker im Podcast «Becker Petkovic». 

Nach seiner Niederlage in der ersten Runde in Wimbledon hatte Zverev angekündigt, Dinge verändern zu wollen. Dies müsse aber nicht notwendigerweise etwas mit Tennis zu tun haben. Er hoffe, beim Masters-1000-Turnier im kanadischen Toronto Ende Juli weitere Antworten geben zu können, hatte Deutschlands Nummer 1 gesagt. Seinen Start beim ATP-Turnier auf Sand in Gstaad hatte er abgesagt.