Die Bundesnetzagentur ruft einen Beratungsservice für Unternehmen ins Leben, die beim Einsatz Künstlicher Intelligenz die Vorgaben der europäischen KI-Verordnung beachten müssen. Das kündigte Behörden-Chef Klaus Müller in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» an. 

Der «KI Service Desk» soll vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups bei der praktischen Umsetzung der seit August 2024 geltenden Regeln des europäischen AI-Acts unterstützen und der bestehenden Verunsicherung im Markt entgegenwirken.

Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) stellt das Angebot mit Müller am Donnerstag auf der 2. KI-Konferenz der F.A.Z. Digitalwirtschaft in Frankfurt/Main vor. «Unternehmen brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen, um innovative KI-Lösungen zu entwickeln und erfolgreich einzusetzen», sagte Wildberger der «FAZ». Der Service sei ein Signal für eine «wirtschafts- und innovationsfreundliche» nationale KI-Aufsicht mit «schlanken, schnellen Strukturen».

Verunsicherung durch KI-Gesetz

Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller sagte, die neuen EU-Regeln würden nicht nur Klarheit bringen, sondern auch Verunsicherung. Unternehmen stellten sich unter anderem die Frage, ob die KI-Verordnung für die Firma überhaupt relevant sei oder ob man kostspielige KI-Schulungen anbiete? «Genau hier setzt unser Angebot an», erklärt Müller. «Wir bieten Orientierung und Vertrauen. Vertrauen darin, dass es eine Stelle gibt, die Informationen nicht nur sammelt, sondern auch einordnet.»

Nach dem KI-Gesetz der EU (AI Act) ist unter anderem der Einsatz von KI-Programmen verboten, die eine Bewertung nach sozialem Verhalten vornehmen. Unternehmen, die KI entwickeln oder einsetzen, müssen ihre Systeme nach dem Grad des Risikos bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Insbesondere Start-ups aus dem Technologiebereich haben den AI Act als bürokratische und innovationsfeindliche Regelung kritisiert.