Isabell Werth ist beim CHIO in Aachen überraschend von einem belgischen Dressurreiter geschlagen worden. Die erfolgreichste Reiterin der Welt musste sich im Grand Prix Special mit Platz zwei begnügen. Mit ihrer Stute Wendy erhielt Werth für die Prüfung 80,106 Prozent.
Werth nahm es gelassen. «Eine sehr spannende Entscheidung, und das gibt dem Ganzen die Würze», kommentierte die Rekordreiterin den verpassten Sieg. Sie sei dennoch «zufrieden. Insgesamt ist Wendys Entwicklung sehr gut, uns fehlt ein Turnier in der Vorbereitung», sagte Werth.
Der Sieg im Special ging unerwartet an Justin Verboomen. Für den Special mit seinem Pferd Zonik Plus erhielt der Belgier 80,745 Prozent und feierte den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Auf Platz drei kam die Britin Becky Moody mit Jagerbomb.
Enttäuschung im Gelände
Zuvor hatte die deutsche Vielseitigkeits-Nationalmannschaft den Sieg klar verpasst. Am vorletzten Turniertag ritt das Team von Bundestrainer Peter Thomsen nur auf Rang vier. Den Nationenpreis gewann die Equipe aus Neuseeland vor den USA und Großbritannien.
Ohne einige der besten Paare blieb die Gastgeber-Equipe in Aachen ohne Chance. «Wir wollten auf das Podium», sagte Bundestrainer Thomsen. «Das hat leider nicht ganz gereicht.» Nach Platz vier wie im Vorjahr war der Coach «nicht ganz zufrieden».
Deutsche Stars wie Michael Jung nicht dabei
Einige deutsche Stars wie Olympiasieger Michael Jung verzichteten auf einen Start in Aachen, weil sie sich individuell auf die Europameisterschaft im September im englischen Blenheim vorbereiten. «Wir wollten in Aachen auch mal den Jungen eine Chance geben», sagte Bundestrainer Thomsen. «Sie müssen Erfahrung sammeln.» Auf der Strecke in der Aachener Soers wird im kommenden Jahr die Weltmeisterschaft geritten.
Für das beste deutsche Einzelergebnis sorgte Jérôme Robiné aus Warendorf, der mit Black Ice auf den achten Platz kam. Zum deutschen CHIO-Quartett gehörten außerdem Calvin Böckmann mit Altaire, Libussa Lübbecke mit Caramia und Anna Siemer mit Avondale.
Der Sieg im Einzel ging an den Neuseeländer Tim Price. Mit Vitali gewann er vor dem Briten Tom McEwen mit Brookfield Quality.