Einen Tag nach dem Aus für die Europa League hat Crystal Palace einen energischen Kampf um die Rückkehr in den Wettbewerb angekündigt. Man werde Berufung einlegen, sagte Club-Präsident Steve Parish in einem Interview von Sky Sports. «Wenn ich sage, dass wir Berufung einlegen, prüfen wir derzeit alle Optionen. Das ist offensichtlich eine Möglichkeit», erklärte er.
In einem offiziellen Statement schrieb der FA-Cup-Gewinner, dass auch der Schritt zum Internationalen Sportgerichtshof (Cas) infrage komme. Man werde seinen Fall weiterhin verfolgen und mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zusammenarbeiten, um ein faires und gerechtes Ergebnis zu erzielen, damit man den rechtmäßigen Platz in der Europa League einnehmen könne.
«Außerdem werden wir uns rechtlich beraten lassen, um unsere Optionen zu prüfen, einschließlich einer Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof», hieß es.
Der Premier-League-Club des ehemaligen Bundesliga-Trainers Oliver Glasner war am Freitag von der UEFA aus der Europa League in die klassentiefere Conference League zurückversetzt und Olympique Lyon dafür eingesetzt worden. Grund für die Entscheidung der UEFA sind Regularien um den Besitz mehrerer Vereine.
Parish verneint Einfluss von Textor
Gegen diese haben beide Clubs nach Ansicht der UEFA verstoßen, weil bis vor Kurzem der US-Amerikaner John Textor große Anteile sowohl an Lyon als auch an Palace hielt. Laut UEFA-Regeln ist es untersagt, dass zwei oder mehrere von einer Institution kontrollierte Vereine im gleichen Wettbewerb antreten.
Parish wehrt sich gegen den Vorwurf der Einflussnahme von Textor in die Geschäfte von Crystal Palace. Jeder wisse, dass weder Textor noch seine Firma Eagle Football entscheidenden Einfluss auf den Club hätten und man nicht Teil einer Eigentümergemeinschaft mit mehreren Vereinen sei. «Jeder weiß, dass wir weder Personal noch Spieler von Lyon haben, keine Leihgaben, keine Transaktionen», betonte Parish.
Hoffen auf Eingreifen des UEFA-Präsidenten
Nach seiner Ansicht falle Crystal Palace nicht unter die Regel, die die UEFA angewendet hat. «Wir sind in eine Falle getappt. Wir sind in eine Regel verwickelt, die nicht für uns gedacht war», sagte der 59-Jährige. Er halte es «für eine der größten Ungerechtigkeiten, die jemals im europäischen Fußball passiert sind». Man habe der UEFA zweifelsfrei bewiesen, dass Textor keinen Einfluss auf irgendetwas habe, dass den Fußballverein betreffe. Allerdings gab es dafür eine Frist bis zum 1. März, die nicht eingehalten wurde.
Vorerst hoffen die Londoner, dass der Zwist ohne den Cas beigelegt werden kann. Sie setzen dabei auf den Einfluss von UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin. Man würde es bevorzugen, wenn jemand in diesen Prozess eingreifen würde, sagte Parish. «Wir glauben, dass es für Herrn Ceferin oder jemanden anderen möglich ist, dies zu tun. Es gibt eine Reihe wirklich wichtiger Punkte, die die Menschen berücksichtigen müssen», appellierte der Club-Chef.