Der Sommer ist längst vorbei und jetzt im Herbst ist höchste Zeit, den Garten aufzuräumen? Aber bitte nicht zu sehr. Silvia Teich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärt, welche Materialien kein Abfall sind und den Winter über besser im Garten bleiben sollten.
1. Laub
Statt das Herbstlaub zusammenzukehren und in Säcke zu packen, kann man eine dicke Laubschicht unter Büschen anlegen oder in einer ruhigen Gartenecke die Blätter zusammenhäufen.
Das dient nicht nur Wildtieren, Amphibien und Insekten als Unterschlupf – auch der Boden profitiert. So ist Laub laut Nabu nicht nur ein guter Dünger, sondern dient im Beet auch als Frostschutz für unterschiedliche Pflanzen.
Mit einem kleinen Aber: Blätter, die sehr gerbsäurehaltig sind, wie etwa Eichenblätter, gehören nicht ins Beet – da sie nur langsam verrotten und den Boden zu sauer machen.
2. Gehölze
Die Schnittsaison hat begonnen – viele machen sich jetzt wieder an den Rückschnitt von Gehölzen. Äste und Zweige sollte man aber den Winter über im Garten lassen. Reisig bietet vor allem als Haufen mit Laub einen gemütlichen Unterschlupf.
Auch etwas Fallobst kann man liegen lassen: Für Vögel wie Rotkehlchen, Amseln und Wacholderdrosseln ist das ein gefundenes Fressen.
3. Stauden
Abgeblühte Stauden bitte nicht jetzt zurückschneiden, sondern erst im Frühling. In hohlen Stängeln und an Blattachsen von Disteln und Sonnenblumen richten sich Marienkäfer, Solitärbienen und Ohrwürmer gern ihre Winterquartiere ein.
Die Samenstände von verblühten Stauden liefern zudem Futter für Spatzen, Finken, Meisen und weitere Vögel. «Wer dazu noch eine Hecke aus heimischen Gehölzen, wie Holunder, Speierling und Vogelkirsche, im Garten hat, bietet ein köstliches Winterbuffet für viele Arten. Das ist besser als jedes gekaufte Vogelfutter», so Silvia Teich.
4. Nistkästen
Nistkästen sind zwar hauptsächlich für die Brutzeit gedacht, können aber auch in der kalten Jahreszeit nützlich sein. In einer kalten Winternacht finden Vögel darin Schutz.
Vor dem Winter sollten aber am besten die alten Nester entfernt und der Kasten gründlich ausgebürstet werden, um Parasiten keine Chance zu geben.