Borussia Mönchengladbachs neuer Trainer Eugen Polanski ist als früherer Fußballprofi am meisten vom heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann während dessen Zeit als Coach der TSG 1899 Hoffenheim geprägt worden. «Er ging in eine ähnliche Richtung wie Thomas Tuchel, war aber noch einen Tick besser für mich, weil er noch lösungsorientierter und einen Tick menschlicher war.» Diese Einflüsse schilderte Polanski auf seiner ersten Pressekonferenz vor dem Spiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) im Derby bei Bayer Leverkusen. Der 39-Jährige hatte außerdem beim FSV Mainz 05 unter dem jetzigen englischen Auswahlcoach Tuchel sowie in Mönchengladbach unter Jupp Heynckes trainiert. 

«Eugen hat eine Ansprache, die einen Tick emotionaler ist»

Am Montag hatte sich Gladbach nach drei Spielen mit nur einem Punkt und einem Torverhältnis von 0:5 vom Trainer Gerardo Seoane getrennt. Polanski hat zuletzt drei Jahre lang die U23 des Vereins in der Regionalliga West trainiert. «Eugen wurde in Gladbach sozialisiert und kennt hier jeden Winkel, schon als Spieler war er hier eine Führungsperson», sagte Sportgeschäftsführer Roland Virkus. «Eugen hat eine Ansprache, die einen Tick emotionaler ist, und genau das brauchen wir jetzt.»

«Wir wollen den Ball dominieren und immer wieder attackieren.»

Polanski betonte, seine Arbeit im Bundesligateam solle sich gar nicht so sehr von jener in der U23 unterscheiden. «Die Spieler brauchen schnell Klarheit: Wir wollen die Mitte kontrollieren, den Ball dominieren und immer wieder attackieren.» Er fordere immer «100 Prozent». Die Mannschaft nehme er als «homogen und willig» wahr.

Ob der 39-Jährige das Team danach auch in den Heimspielen gegen Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg betreuen darf, bevor eine zweiwöchige Länderspiel-Pause beginnt, ist offen. Sportgeschäftsführer Virkus sondiert parallel den Trainermarkt. «Eugen weiß das», sagt er. «Wir trauen ihm diese Aufgabe aber zu 100 Prozent zu.»

Aktuell fünftjüngster Bundesliga-Trainer

Mit 39 Jahren ist Polanski aktuell der fünftjüngste Trainer in der Bundesliga. Nur Hamburgs Merlin Polzin (34), Leipzigs Ole Werner (37), Augsburgs Sandro Wagner (37) und Bayerns Vincent Kompany (39) sind jünger.