Frauen-Bundestrainer Christian Wück muss seine Fußballerinnen vor der Europameisterschaft vor zu viel Einblicken schützen. «Ich glaube, es gibt mittlerweile sechs oder sieben Spielerinnen im Kader, die Dokus drehen lassen. Wir müssen immer wieder Anfragen von verschiedenen Produktionsfirmen freundlich absagen, allein schon aus Zeitgründen», sagte der 52-Jährige der dpa. «Der Fokus in den Lehrgängen muss darauf liegen, mit der Mannschaft intensiv und konzentriert zu arbeiten.»

Ob der Deutsche Fußball-Bund selbst eine Film-Dokumentation während der Vorbereitung und des Turniers in der Schweiz drehen lässt, dazu äußerten sich der DFB und Wück bisher nicht. Im Europa-Park Rust benennt Wück bei einer Pressekonferenz (13.00 Uhr) an diesem Donnerstag sein 23-köpfiges Aufgebot für die EM – mit schönen Bildern im Erlebnisressort Schweiz.

«Born for this» – mal top, mal Flop

Rund um die EM 2022 in England mit dem Finaleinzug und die WM 2023 in Australien mit der Vorrunden-Blamage wurde die Serie «Born for this – Mehr als Fußball» gedreht. «Ich glaube, das gehört heute einfach dazu, man kann es nicht mehr zurückdrehen und es stellt auch eine höhere Sichtbarkeit und damit Reichweite her. Vor allem auch im Frauenfußball», erklärte Wück. «Die Marke einer Spielerin oder eines Spielers hat mittlerweile stellenweise eine viel höhere Bedeutung als die eines Vereins.» 

Zu seiner aktiven Zeit sei man noch Anhänger eines Clubs gewesen, egal wer da gespielt hat. «Bei uns warst du Fan einer Mannschaft, eines Vereins – und wenn einer gewechselt ist, dann war er halt weg. Und jetzt wird sehr häufig personenbedingt Fan gelebt.» 

 Die DFB-Frauen starten ihre Turniervorbereitung am 19. Juni in Herzogenaurach. Das erste EM-Spiel steht am 4. Juli in St. Gallen gegen Polen an. Weitere Gruppengegner sind Dänemark und Schweden.