Der Doping-Experte Fritz Sörgel prophezeit für die umstrittenen Enhanced Games düstere Methoden. «Für den Aufbau des Spektakels wird es keine Hemmungen mehr geben», sagte der bekannte Pharmakologe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zu dem als Doping-Spiele bezeichneten Event in den USA. «Man wird skrupellos – und hinter vorgehaltener Hand – auch Substanzen einsetzen, die noch nicht richtig getestet sind.»

Die Enhanced Games sollen erstmals im Mai 2026 in Las Vegas steigen. Als erster deutscher Sportler hat der Schwimmer Marius Kusch seine Zusage für das Event gegeben, bei dem Weltrekorde auch mit Hilfe von Dopingmitteln aufgestellt werden sollen. 

«Auf einem höheren chemischen Level»

Drei Sportarten sind vorgesehen: Schwimmen, Leichtathletik und Gewichtheben mit jeweils ausgewählten Disziplinen. Jede Einzelveranstaltung ist den Angaben zufolge mit einem Preisgeld von 500.000 US-Dollar (rund 424.000 Euro) dotiert. Darüber hinaus bieten die Veranstalter Antrittsgelder und eine Million US-Dollar für bisher nicht gelaufene und geschwommene Bestzeiten über 50 Meter Freistil und die 100 Meter in der Leichtathletik.

Sörgel fürchtet folglich ein Wettrüsten, was die Substanzen angeht: «Obwohl ein Sportler zum Beispiel eine Mischung aus Epo, einem Testosteron oder einem Wachstumshormon nimmt, muss er noch lange nicht Gold gewinnen. Die Problematik ist doch dieselbe wie beim anständigen Sport, nur auf einem höheren chemischen Level. Der Körper ist schon vor den Spielen in Las Vegas bis in die Fingerspitzen voll mit Chemikalien, doch es reicht trotzdem nicht für den Sieg. Aus reiner Verzweiflung wird der Athlet daher versuchen, an neue Substanzen zu kommen. Und da wird’s dann gefährlich.»