Géraldine Reuteler von Eintracht Frankfurt hat für einen kollektiven Jubelschrei bei EM-Gastgeber Schweiz gesorgt. Die 26 Jahre alte Mittelfeldspielerin erzielte in der 76. Minute das Führungstor beim 2:0 (0:0) gegen Island in Bern. Das Team von Fußballtrainerin Pia Sundhage hat das Weiterkommen am letzten Spieltag damit in eigener Hand, Island ist dagegen ausgeschieden. Sicher im Viertelfinale steht Norwegen nach einem 2:1 (1:1) gegen Finnland.

Für das zweite Schweizer Tor sorgte Alayah Pilgrim in der 90. Minute. Am Donnerstag (21.00 Uhr) reicht der Schweiz in Genf ein Unentschieden gegen Finnland, um die K.o.-Phase zu erreichen.

Die Partie auf dem nassen Rasen im Wankdorf-Stadion war lange Zeit hart umkämpft, bisweilen hitzig. Sveindis Jonsdottir kam nach einem rüden Tritt gegen Reutelers Fuß noch ohne Verwarnung davon, dafür erhielten drei Mitspielerinnen sowie Coach Thorsteinn Halldorsson (wegen Meckerns) die Gelbe Karte.

Lattentreffer nach 45 Sekunden

Auch fußballerisch setzten die Isländerinnen den ersten Farbtupfer. Gerade mal 45 Sekunden waren gespielt, als Ingibjörg Sigurdardottir die Schweizerinnen mit einem Lattentreffer wachrüttelte. 

Die weiteren Aufreger in Hälfte eins gab es auf der anderen Seite. Islands Kapitänin Glodis Viggosdottir lenkte den Ball per Kopf ins eigene Tor, zuvor hatte Svenja Fölmli aber zu robust ihren Körper eingesetzt. Der Videobeweis ließ den durch Bern hallenden Torschrei wieder verstummen. 

Zwei wuchtige Distanzschüsse sorgten kurz vor sowie nach der Pause für ein Raunen. Iman Beneys Versuch blieb im Außennetz hängen, Karolina Vilhjalmsdottirs Freistoß streifte die Latte des Schweizer Tores.

Als die Schlussviertelstunde anbrach, setzte Reuteler den ersten Stich. Nach toller Vorlage von Supertalent Sydney Schertenleib schob sie den Ball überlegt ins isländische Tor. Danach verpassten die Schweizerinnen mehrfach die Vorentscheidung, unter anderem traf Leila Wandeler nur die Latte. Erst in der Schlussminute erlöste die eingewechselte Pilgrim die Fußball-Nation.

Genialer Heber führt Norwegen ins Glück

In Sion sorgten ein früher Treffer und ein genialer Heber für Norwegens Sieg gegen Außenseiter Finnland. Eva Nyström (3. Minute/Eigentor) und Caroline Graham Hansen (84.), die den Ball nach einem Solo genial ins Tor lupfte, hießen die Torschützinnen beim etwas schmeichelhaften Erfolg. Für starke Finninnen erzielte Oona Sevenius (32.) den zwischenzeitlichen Ausgleich.