Ex-Basketballer Jason Collins hat erstmals über das Ausmaß seiner Hirntumor-Erkrankung gesprochen. Der frühere NBA-Profi sagte bei ESPN, dass er an einem Glioblastom im vierten Stadium erkrankt sei, einem der tödlichsten Hirnleiden und der aggressivsten Krebsarten überhaupt. «Stell dir ein Monster mit Tentakeln vor, das sich auf der Unterseite meines Gehirns in der Breite eines Baseballs ausbreitet», sagte der 47-Jährige. Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Situation liege bei elf bis vierzehn Monaten.

Eine vollständige Entfernung sei unmöglich, ohne aus dem Eingriff «verändert» hervorzugehen, so Collins. Der Tumor befinde sich in einer kritischen Region nahe dem Frontallappen, jenem Bereich, der die Persönlichkeit präge. Mit Medikamenten, Bestrahlung, Chemotherapie sowie einer experimentellen Therapie in Singapur wurde der Ex-Basketballer behandelt.

Mutig vor zwölf Jahren

Collins spielte mehr als 13 Jahre in der nordamerikanischen Basketball-Liga, 2013 outete er sich als erster aktiver NBA-Spieler als homosexuell. «Die letzten zwölf Jahre seit meinem Coming-out waren die besten meines Lebens. Dein Leben ist so viel besser, wenn du einfach als dein wahres Ich auftrittst», sagte er nun.

Im Kampf gegen den Krebs zieht er Parallelen zu seinem Schritt vor zwölf Jahren. «Als Athlet lernst du, in solchen Momenten nicht zu panisch werden. Das sind die Karten, die mir ausgeteilt wurden. Für mich ist es wie: „Halt die Klappe und spiel gegen Shaq“», sagte er und spielte auf frühere Duelle mit Basketball-Giganten wie etwa Shaquille O’Neal (53) an.