Die Weltranglisten-Zweite Coco Gauff hat das Tennis-Märchen der französischen Wildcard-Spielerin Lois Boisson beendet und bei den French Open zum zweiten Mal nach 2022 das Finale erreicht. Die 21 Jahre alte Amerikanerin setzte sich im Halbfinale gegen die ein Jahr ältere Französin klar mit 6:1, 6:2 durch.
Im Endspiel am Samstag bekommt es Gauff mit der Weltranglisten-Ersten Aryna Sabalenka zu tun. Die 27-Jährige aus Belarus gewann in Paris ihr Halbfinale gegen Titelverteidigerin Iga Swiatek aus Polen mit 7:6 (7:1), 4:6, 6:0 und beendete damit Swiateks beeindruckende Siegesserie im Stade Roland Garros.
Die Polin hatte in den vergangenen drei Jahren den Titel in der französischen Hauptstadt gewonnen und insgesamt 26 Partien in Serie siegreich bestritten. Für Sabalenka ist es die erste Finalteilnahme im Stade Roland Garros.
Gauff in 69 Minuten durch
Boisson hatte bei den French Open als Nummer 361 der Welt für Furore gesorgt und als erste Französin seit Marion Bartoli vor 14 Jahren das Halbfinale erreicht. Auf dem Weg dorthin hatte sie die Weltranglisten-Dritte Jessica Pegula und die Russin Mirra Andrejewa ausgeschaltet.
Gegen Gauff waren Boisson die Strapazen der vergangenen Tage aber deutlich anzumerken. Die Französin konnte nicht an ihr unbeschwertes und druckvolles Spiel aus den Runden zuvor anknüpfen. Dennoch wurde sie nach der Partie von den Zuschauern mit Ovationen verabschiedet. Gauff bestimmte von Beginn an das Geschehen und benötigte lediglich 69 Minuten für den Erfolg.
«Ich weiß, ihr hättet es lieber gesehen, wenn sie gewonnen hätte», sagte Gauff mit einem Lächeln. «Immer, wenn ihr ihren Namen gerufen habt, habe ich leise meinen Namen zu mir gesagt», erzählte die Amerikanerin nach dem Sieg im Schnelldurchgang.
Packendes Match zwischen Sabalenka und Swiatek
Sabalenka musste für ihr Weiterkommen deutlich härter arbeiten. Die Nummer eins der Welt und Titelverteidigerin Swiatek begegneten sich rund zwei Stunden lang auf Augenhöhe. Sabalenka startete furios, dann kämpfte sich die Polin zurück, ehe sich die Nummer eins der Tennis-Welt doch den ersten Satz im Tiebreak holte. Im zweiten Durchgang steigerte sich Swiatek dann noch einmal und schaffte den Satzausgleich. Doch dann drehte Sabalenka plötzlich auf und spielte den perfekten dritten Satz.
«Es fühlt sich unglaublich an. Aber der Job ist noch nicht erledigt. Ich muss noch ein Spiel gewinnen», sagte Sabalenka, die bislang drei Grand-Slam-Turniere gewonnen hat.