Kurzlebige Elektronik, kritische Chemikalien in Kleidung oder Spielzeug: Weihnachtseinkäufe können – vor allem beim Online-Shopping – schnell zum Reinfall werden. Insbesondere, wenn man eigentlich Wert auf nachhaltige Präsente legt.

Bei einer bewussteren Geschenkwahl können Siegel helfen. Die Verbraucherzentrale NRW klärt auf, welche Labels wirklich vertrauenswürdig sind.

1. Kleidung und Heimtextilien

Kuschelweiche Pullover, Decken oder Outdoorjacken gehören zu den Klassikern unter dem Weihnachtsbaum. Hier verweist die VZ zum Beispiel auf das Siegel «Global Organic Textile Standard» (GOTS). Es zeichnet Kleidung aus natürlichen, biologisch erzeugten Fasern aus.

Für Produkte aus synthetischen Fasern eignen sich Siegel wie «Bluesign» oder «Oeko-Tex made in green». Sie kommen häufig im Sport- und Outdoorbereich vor und stehen, wie «GOTS», für strenge Chemikalienvorgaben sowie Anforderungen an faire Arbeitsbedingungen. 

Auch soziale Aspekte der Herstellung lassen sich anhand seriöser Labels berücksichtigen: «Fair Trade», die «Fair Wear Foundation» oder das staatliche Siegel «Grüner Knopf» setzen Standards für faire Arbeitsbedingungen und den Schutz von Beschäftigten entlang der Lieferkette.

2. Spielzeug

Kinder werden an Weihnachten oft mit den meisten Geschenken bedacht. Aber: Bei Spielzeug ist es häufig besonders schwer zu erkennen, ob ein Produkt sicher und fair hergestellt wurde. 

Das GS-Zeichen («Geprüfte Sicherheit») garantiere immerhin, dass die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Schadstoffe eingehalten werden, heißt es von der VZ NRW. Es wird von zertifizierten Prüfstellen vergeben. Der VZ zufolge sei aber selbst das GS-Siegel «oft rar».

Ähnliches gilt laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) für das Siegel «Blauer Engel Spielzeug». Für Spielzeug aus Textilien, Holz, Kunststoff, Leder, Papier, Kautschuk sowie Metall geht der Umfang der geregelten Schadstoffe und einige Grenzwerte den Angaben nach zwar über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Das Problem: Es gebe nur wenige Spielzeughersteller, die ihre Produkte mit dem Umweltzeichen für Spielzeug auszeichnen lassen.

Wer gezielt nach geprüftem Spielzeug suchen möchte, den verweisen die Verbraucherschützer aus NRW an Zertifikatsdatenbanken von Prüfstellen wie dem Tüv Rheinland. Die «Fair Toys Organisation» listet zudem Unternehmen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Produktion einsetzen.

3. Elektronik 

Für IT-Produkte wie Notebooks oder Smartphones verweist die Verbraucherzentrale auf das Siegel «TCO Certified». Die Nachhaltigkeitszertifizierung berücksichtigt den Infos zufolge nicht nur Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen, sondern auch Langlebigkeit und die Frage, ob und wie ein Gerät sich reparieren lässt.

Für einige Geräte wie Drucker oder bestimmte Smartphone-Modelle kommt ebenfalls das Umweltzeichen «Blauer Engel» ins Spiel. 

4. Kosmetik

Ob Parfüm, Bodylotion oder Wellness-Sets: Kosmetik steht zu Weihnachten ebenfalls hoch im Kurs. Viele Produkte würden mit Pflanzenmotiven oder natürlichen Inhaltsstoffen beworben, so die VZ NRW. Daran sollte man sich nicht orientieren, wenn es um nachhaltige Produkte geht. 

Die Kosmetika enthalten in der Regel dennoch chemisch-synthetische Inhaltsstoffe. Wer zertifizierte Naturkosmetik verschenken möchte, könne sich an den Siegeln «Cosmos» oder «Natrue» orientieren. Diese stehen unter anderem für den Verzicht auf erdölbasierte Stoffe, Mikroplastik, Silikone, synthetische Duftstoffe und bestimmte UV-Filter.