St. Paulis Präsident Oke Göttlich wirbt weiter dafür, dass Proficlubs sich politisch klar positionieren. «Wir tragen Verantwortung als Fußballvereine, und zwar Verantwortung für Menschlichkeit. Und Menschenfeinde haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen», sagte der 49-Jährige im ZDF-Sportstudio. Der FC St. Pauli gilt seit vielen Jahren als Club, der sich besonders stark gegen Rechtsextremismus in der Gesellschaft einsetzt.
Das verbinde den Hamburger Verein auch mit Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß oder Eintracht Frankfurts Ex-Präsident Peter Fischer, die sich beide ebenfalls klar gegen Rechtsextremismus positionierten, führte Göttlich aus. «Verantwortung kennt keinen Schlussstrich. Wir haben eine Verantwortung für uns alle und wir müssen miteinander in Gesprächen bleiben», forderte er.
«Und dieses Miteinander ist viel wichtiger als das Übereinander, was wir in Social Media und anderen Kanälen sehen», sagte Göttlich weiter und erinnerte dabei an die am Freitag im Alter von 103 Jahren gestorbene Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer.
Die jüdische Berlinerin war in der NS-Zeit ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat. Seither setzte sie sich unermüdlich für Versöhnung und gegen das Vergessen ein.