Welthandballer Mathias Gidsel schickte vor dem Supercup-Duell der Füchse Berlin mit dem THW Kiel eine einschüchternde Kampfansage an die Konkurrenz. «Wir wollen in diesem Jahr alle Titel holen», bekräftigte der Ausnahmespieler die hohen Ambitionen des deutschen Meisters in der bevorstehenden Saison.

Die erste Trophäe soll am Samstag (18.00 Uhr/Dyn) in München gegen den Pokalsieger und Rekord-Champion aus Kiel eingesackt werden. Man sei bereit für die Riesenaufgabe und wolle «ein Statement setzen», kündigte Gidsel an. So wie im Vorjahr, als die Berliner mit einem 32:30 gegen den SC Magdeburg erstmals den Supercup gewannen und in den Monaten danach zum historischen ersten Meistertitel stürmten. 

Nach der langen Sommer-Vorbereitung freut sich der 26 Jahre alte Däne auf das Kräftemessen mit dem THW, der bereits zum 25. Mal um den Supercup spielt und den Pokal schon 13 Mal gewinnen konnte. «Jetzt kommt die Spaßzeit mit Handball», frohlockte Gidsel. Der Hauptstadt-Club hat in diesem Wettbewerb zudem noch eine Rechnung offen: Im bisher einzigen Duell mit dem THW zogen die Berliner 2014 mit 18:24 deutlich den Kürzeren.

Berlin ist heiß auf weitere Titel

Mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Die vergangene Saison stand ganz im Zeichen der Füchse, deren Appetit auf Triumphe durch die Meisterschaft nur noch gesteigert wurde. «Wenn man den Titel einmal gewonnen hat, will man ihn natürlich auch ein zweites Mal gewinnen. Der Geschmack des Erfolges bringt uns noch mal einen Schritt nach vorn. Wir können noch stärker werden», sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning unlängst in einem Interview des rbb. 

Mit den Neuzugängen Aitor Arino (FC Barcelona) und Tobias Gröndahl (GOG) haben die Berliner ihren erstklassigen Kader weiter verstärkt. Das soll der THW gleich zu spüren bekommen. «Klar ist, dass wir in München unseren Titel verteidigen und so erfolgreich in die neue Saison starten wollen. Ein Sieg im Supercup ist ein tolles Fundament», sagte Nationalspieler Nils Lichtlein. 

Kiel will Boden gutmachen

Das gilt natürlich auch für die Kieler, die ihre jahrelange Vormachtstellung im deutschen Club-Handball vorerst an den SC Magdeburg und eben die Füchse Berlin eingebüßt haben. Auch deshalb wäre ein Erfolg am Samstag ein wichtiges Signal für die kommende Saison, in der das Team von Trainer Filip Jicha nach zuletzt mageren Jahren wieder oben angreifen will. 

«Wir wollen uns für die Champions League qualifizieren», formulierte Kiels Aufsichtsratschef Marc Weinstock das große Saisonziel. Dafür muss in der Meisterschaft mindestens Rang zwei her. Zwar könne der Verein auch ein weiteres Jahr ohne die finanziell lukrative Teilnahme an der Königsklasse überstehen. «Aber es macht vieles einfacher, vor allem wirtschaftlich», so Weinstock. Zudem wolle man wie in der Vorsaison sowohl im Pokal als auch in der European League wieder das Final-4-Turnier erreichen.

Jicha, dessen Vertrag im Sommer 2026 ausläuft, erhofft sich daher in München einen ersten Schritt. Denn der Tscheche weiß: Der Gewinn des Supercups wäre nicht nur gut fürs Prestige, sondern auch für das Selbstbewusstsein seiner Mannschaft. «Ein Sieg am Samstag würde uns sicherlich guttun und Rückenwind für den Bundesligastart geben», sagte Jicha.