Vergiftet, angefahren oder plötzlich krank: Wer einen Hund hat, sollte auf Notfälle vorbereitet sein. Dann gilt es, Antworten auf wichtige Fragen zu kennen: Etwa, welche Farbe sollten die Schleimhäute meines Tieres haben? Wie hoch darf der Puls sein? Wie viele Atemzüge macht ein Hund normalerweise pro Minute? Der Tierschutz Halle gibt Tipps, wie Halter im Notfall reagieren sollten.

Wie sollten sich Hundebesitzer im Notfall verhalten? 

Wie bei allen Notfällen gilt erst einmal: Ruhe bewahren und schnellstmöglich Hilfe verständigen. Bei Hunden ist das der Tierarzt oder eine nahegelegene Tierklinik. Wer nicht ruhig genug ist, um zu telefonieren, kann eine dritte Person dazuholen. Auch sie kann dem Tierarzt im Zweifel alle wichtigen Fragen beantworten. 

Der Tierarzt wird beispielsweise wissen wollen, wie alt der Hund ist, welches Geschlecht er hat und ob Vorerkrankungen bekannt sind. Da nur wenige Tierärzte zur Unfallstelle kommen, ist das Wo oft nur zweitrangig. Den Zustand des Hundes sollte man hingegen möglichst genau beschreiben können. Dann zählen Fragen wie:

  • Ist der Hund bewusstlos?
  • Wenn nein, reagiert er auf Ansprache oder schaut er teilnahmslos in der Gegend umher?
  • Ist das Tier äußerlich verletzt?
  • Wo ist die Wunde? Kann man Knochen sehen?
  • Geht der Hund in Schonhaltung?

Wie überprüfe ich den Zustand meines Hundes?

Anhand einfacher Parameter kann man erkennen, wie es seinem Vierbeiner geht. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover erklärt, wie man die Vitalwerte beim Hund überprüfen kann:

  • Atmung: Die Atemzüge zählt man aus, indem man die Brustkorbbewegungen über eine Minute beobachtet. Im nicht hechelnden Zustand sind bei kleinen Hunden 20 bis 50 Atemzüge pro Minute normal, bei großen Hunden 10 bis 30.
  • Puls: Den Puls sucht man mittig an der Innenseite der Oberschenkel und zählt die Schläge über eine Minute aus. Bei kleinen Hunden liegen 80 bis 120 Pulsschläge im normalen Bereich, bei großen Hunden sind es 60 bis 80.
  • Die Schleimhäute sollten rosa, feucht und glänzend sein. Durch einen Fingerdruck kann man testen, ob die Durchblutung intakt ist – nach zwei Sekunden sollte sich die Druckstelle von weiß wieder zu rosa färben.
  • Die Temperatur misst man mit einem Fieberthermometer rektal. Normal sind 38 bis 39 Grad.

Was gehört in einen Erste-Hilfe-Koffer für Hunde? 

Um im Notfall gut ausgerüstet zu sein, sollten Hundebesitzer einige Dinge griffbereit haben. Wichtig sind beispielsweise Einmalhandschuhe – auch, um sich selbst vor Blut und anderem zu schützen. 

Im Erste-Hilfe-Koffer sollten außerdem eine Verbandsschere, eine Pinzette, ein Fieberthermometer, Heftpflaster, Verbandsmaterial, Desinfektionsspray ohne Alkohol, eine Taschenlampe, Watte, eine antiseptische Salbe, Wundkompressen und Kohletabletten sein.

Sinnvoll könnte auch es auch sein, Plastikspritzen dabei zu haben. Sie können dabei helfen, wenn man eine Wunde ausspülen muss oder der Hund dehydriert ist. 

Grundsätzlich muss der Erste-Hilfe-Koffer übrigens nicht immer und überall mitgenommen werden. Bei einem Spaziergang reicht es, wenn er im Kofferraum liegt. Zu Hause sollte er immer am gleichen Ort liegen. Wichtig ist, dass man jederzeit weiß, wo die für den Notfall wichtigen Utensilien sind.