Dem belgischen Radprofi Dries De Bondt droht Ärger, weil er offenbar mit Aussicht auf ein Vertragsangebot einem gegnerischen Team geholfen haben soll. Der Radsport-Weltverband UCI prüft Sanktionen gegen den 33-Jährigen vom Rennstall Decathlon AG2R La Mondiale. De Bondt soll beim diesjährigen Giro d’Italia einem Fahrer des US-Teams EF Education-Easy Post «absichtlich geholfen haben, nachdem ihm einer der Sportdirektoren dieses Teams vorgeschlagen hatte, sich dadurch ein Vertragsangebot für die nächste Saison zu sichern», teilte die UCI mit Verweis auf Aussagen des Fahrers in Medienberichten mit. 

Der Weltverband spielt auf die 20. Etappe an, als De Bondt beim für den Gesamtsieg entscheidenden Tag sich plötzlich ins Zeug gelegt und den Gesamtsieg-Favoriten Richard Carapaz überraschend unterstützt hatte. Allerdings düpierte auf dieser Etappe der Brite Simon Yates Carapaz und den damals Gesamtführenden Isaac del Toro und feierte einen Tag später den Giro-Sieg. 

De Bondt will sich «ein wenig» auf den Markt bringen

Nach der 20. Etappe hatte De Bondt dem niederländischen Portal «Wielerflits» gesagt, dass er von seinem Team noch keine Klarheit erhalten habe, ob er 2026 bleiben dürfe. «Deshalb dachte ich, es wäre eine gute Idee, mich während des Giros ein wenig auf den Markt zu bringen», sagte der Profi dem Portal. Nach einem Gespräch mit einem der Sportdirektoren von Carapaz‘ Team habe er sich ermutigt gefühlt. «Das hat mich zu dem inspiriert, was ich für Carapaz getan habe», wurde er zitiert. 

Der Verband sei zu dem Schluss gekommen, dass diese Äußerungen eindeutig geeignet waren, die Integrität des Wettbewerbs infrage zu stellen. Daher habe die UCI beschlossen, die Angelegenheit an ihre Ethik-Kommission zu geben, um mögliche Sanktionen gegen den Fahrer und/oder Sportdirektor zu erwägen.