Brüchiges Eis und viele leere Ränge im dänischen Herning: Der Deutsche Eishockey-Bund will aus den Fehlern der Gastgeber in Dänemark und auch Schweden für die Heim-WM 2027 lernen. Vor allem die Qualität der Eisfläche hatte in der ersten Woche für viel Kritik von allen Beteiligten gesorgt. Der Weltverband IIHF hatte zwar Maßnahmen nach dem Loch im Eis aus dem Deutschland-Spiel gegen Norwegen (5:2) getroffen, zufrieden ist niemand. «Es ist besser, aber weit weg von ideal», sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast nach dem 3:6 gegen die USA.

In einem Meeting soll es das daher klare und deutliche Worte der Nationen an die Veranstalter und der IIHF gegeben haben. «Meiner Meinung nach ist es gefährlich für den Spieler», sagte NHL-Torhüter Philipp Grubauer. Daraufhin wurde die Drittelpause von 15 Minuten um zwei auf 17 Minuten verlängert sowie die Temperatur in der Halle gesenkt. Auch die Türen im Zuschauerbereich wurden verstärkt geschlossen. 

Perfektes Eis erst nach der WM

Der 54-Jährige monierte, dass erst einen Tag, bevor die Mannschaften nach Herning angereist sind, das Eis in die Halle verlegt wurde. «Vielleicht wäre es besser, wenn es zehn Tage vorher gewesen wäre. Die Eisfläche wird wahrscheinlich nahezu perfekt sein, wenn die WM-Spiele in Herning vorbei sind», merkte Künast süffisant an.

Probleme mit der Spielfläche sind im Eishockey nicht unbekannt. Mitte Januar bohrte bei einem Spiel der Deutschen Eishockey Liga zwischen den Fischtown Pinguins und dem ERC Ingolstadt während der Drittelpause ein Mitarbeiter unbeabsichtigt eine zur Kühlung benötigte Ammoniakleitung an. Das Spiel wurde abgebrochen. 

Beim Deutschland Cup in Landshut im vergangenen November musste das Match zwischen Deutschland und der Slowakei (2:6) über eine Stunde unterbrochen werden, da mehrere kleinere Löcher und Furchen repariert werden mussten.

Nur bei den Gastgebern gut besucht

Auch die vielen leeren Plätze bei zahlreichen Vorrunden-Begegnungen in der Halle ärgern den Sportdirektor. «Vielleicht sollte man sich nicht nur um die Tickets beim eigenen Team kümmern», erklärte Künast und nannte es einen «Lerneffekt» für die Heim-WM 2027. «Für die Spieler wäre es schöner, wenn ein bisschen mehr Atmosphäre da wäre», sagte der frühere DEL-Torhüter. 

Bei der Partie Ungarn gegen Kasachstan (4:2) waren lediglich 1.972 Zuschauer in der Arena. Nur bei Spielen von Gastgeber Dänemark ist die 10.500 Plätze fassende Halle so gut wie ausverkauft. Auch im schwedischen Stockholm sind die Partien abgesehen von der Heimmannschaft nicht immer gut besucht.