Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado hat nach ihrer Reise aus dem venezolanischen Versteck nach Oslo von einem emotionalen Wiedersehen mit ihren Kindern berichtet. «Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen und habe immer wieder an diesen ersten Augenblick gedacht, als ich meine Kinder gesehen habe», sagte die 58-Jährige den Tränen nahe auf einer Pressekonferenz mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre.
Viele Wochen lang habe sie sich danach gesehnt und sich gefragt, wen der drei sie als Erstes umarmen würde. «Ich habe dann alle drei gleichzeitig umarmt, und es war einer der außergewöhnlichsten, ergreifendsten Momente meines Lebens», sagte sie. «Ich werde das nie vergessen, denn letztendlich bin ich nur eine von Millionen von venezolanischen Müttern, die sich danach sehnen, ihre Kinder in die Arme zu schließen.»
Nächtliche Ankunft nach langer Zeit im Untergrund
Machado war in der Nacht in der norwegischen Hauptstadt eingetroffen – knapp einen halben Tag nach der offiziellen Nobelpreisverleihung im Osloer Rathaus. Für sie nahm ihre Tochter Ana Corina Sosa Machado den Friedensnobelpreis entgegen, den die venezolanische Oppositionsführerin für ihren Einsatz für die Demokratie in ihrem autoritär regierten Land zugesprochen bekommen hatte.
Vor ihrer Reise nach Oslo lebte Machado seit mehr als einem Jahr weitgehend im Untergrund. Die venezolanische Staatsanwaltschaft hatte angekündigt, Machado als flüchtig zu betrachten, sollte sie das Land verlassen. Bei einer Rückkehr nach Venezuela drohen ihr nun schwerwiegende Folgen wie die Verhaftung oder ein Einreiseverbot.
