Wer etwa unter dem Dach wohnt, leidet unter heißen Sommertemperaturen. Denken Verbraucher darüber nach, eine mobile Klimaanlage zu kaufen, sollten sie nicht nur auf den Kaufpreis achten, sondern auch auf den Stromverbrauch. Darauf machen die Vergleichsportale Verivox und Testberichte.de aufmerksam, die die Kosten für über 240 Geräte genauer unter die Lupe genommen haben.

Energieeffiziente Geräte – was sagt das Label aus?

Die Energieeffizienzklasse mobiler Klimageräte ist nach Angabe der beiden Vergleichsportale nur eingeschränkt aussagekräftig. Zwar finden Käufer auf den Geräten Energielabel. Allerdings werden die Werte unter Laborbedingungen ermittelt und spiegeln die reale Nutzung oft nur unzureichend wider, schreiben die Vergleichsportale. Zudem gelten für diese Produktgruppe noch alte Kennzeichnungsrichtlinien.

Denn bei Klimageräten reichen die Energieeffizienzklassen derzeit noch von A+++ bis G, also von «sehr gut» bis «sehr schlecht». Die neuen EU-Energielabel, die es seit 2021 für viele Elektrogeräte gibt, gelten für Klimageräte bisher nicht, erklärt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online. Bei neuen Labeln entfallen die Plus-Klassen – etwa A+++. Stattdessen gibt es dann nur noch die Einteilung A bis G. Klimageräte sollen das neue Label bis 2030 erhalten.

Beim Verbrauch die Raumgröße im Blick

Ein Blick auf das Label kann sich aber trotzdem lohnen. Denn da ist der Stromverbrauch gesondert abgebildet – in Kilowattstunden pro Jahr. Dieser kann sich je nach Gerät deutlich unterscheiden. Das zeigt eine Auswertung der beiden Vergleichsportale, die sich 247 mobile Klimageräte genauer angeschaut haben. Im Schnitt kosten Geräte für Räume:

  • zwischen 15 und 30 Quadratmetern 303 Euro – mit rund 109 Euro Stromkosten pro Jahr
  • zwischen 31 und 45 Quadratmeter 467 Euro – die Stromkosten liegen bei rund 133 Euro pro Jahr
  • bis 60 Quadratmeter 547 Euro – mit jährlichen Stromkosten von etwa 172 Euro

Bei der Berechnung der Werte wurde eine standardisierte Raumhöhe von 2,50 Metern zugrunde gelegt. Kalkuliert wurde mit dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde im Juni 2025.

Innerhalb von drei Jahren summieren sich die Stromkosten bei den untersuchten Geräten im Schnitt auf den ursprünglichen Kaufpreis, so die Vergleichsportale. «Wer sich ein solches Gerät anschaffen möchte, sollte sich der hohen Betriebskosten bewusst sein», so Thorsten Storck von Verivox.

Tipp: Am besten in einem kleinen Zimmer eine mobile Klimaanlage einsetzen. «Größere Räume oder die komplette Wohnung mit einem solchen Gerät zu kühlen, ist nicht sehr effizient und vergleichsweise teuer», so Storck. 

Unterschiede zu Split-Anlagen

Mobile Klimageräte eignen sich nach Angaben der Vergleichsportale besonders für Mieter. Anders als bei der Installation festverbauter Split-Geräte sind dabei keine baulichen Eingriffe nötig. «Für die kurzfristige Temperaturregulierung einzelner Räume wie Schlaf- oder Arbeitszimmer bieten sich mobile Klimaanlagen durchaus an», so Sonja Leibinger von Testberichte.de. «Allerdings haben selbst energieeffiziente Modelle einen hohen Stromverbrauch», gibt auch Leibinger zu bedenken.

Das Problem: Mobile Klimageräte haben in der Regel einen Abluftschlauch, der muss durch das Fenster nach draußen geführt werden – so dass durch den Spalt warme Luft wieder ins Gebäude eindringen kann. Geräte mit zwei Schläuchen sind laut der Vergleichsportale effizienter, weil sie Wärmerückströme vermeiden. 

Split-Anlagen mit einer festverbauten Außenanlage gelten als noch effizienter. Die Anschaffung der Geräte ist aber teurer – die Kosten liegen etwa bei 1.000 bis 2.000 Euro. Hinzukommen Kosten für die Installation, die eine Fachfirma durchführen muss. Außerdem müssen Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus vorab eine Genehmigung bei der Eigentümergemeinschaft einholen. 

Zudem sind Split-Anlagen häufig sehr laut. Verbraucher sollten also auf die Angaben zur Lautstärke achten – und den Aspekt Lärmbelästigung bei ihrer Kaufentscheidung bedenken.

Tipp der Verbraucherzentralen: Es gibt günstigere Wege, Räume zu kühlen – etwa nasse Tücher im Zimmer aufhängen oder nachts mehrere Stunden lüften. Dabei die Fenster weit öffnen, wenn es draußen kühler ist als drinnen.