Der Deutsche Fußball-Bund prüft, ob es bei Nationalmannschafts-Wechseln von Talenten die Möglichkeit auf Entschädigungszahlungen gibt. «Es erschließt sich mir überhaupt nicht, warum ein Spieler, der über fünf Jahre in erster Linie bei seinem Verein, aber dann auch bei dem Verband als Juniorpartner ausgebildet wurde, zum Nulltarif den Nationalverband wechseln kann», sagte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig. 

DFB-Geschäftsführer: Ausbildung muss sich für beide Seiten lohnen

«Wir prüfen derzeit, ob es die Chance auf Ausbildungsentschädigungen beim Nationalverbandwechsel gibt. Dieses Thema ist bislang noch nicht im großen Umfang angegangen worden. Aber Ausbildung muss sich eben für beide Seiten lohnen, den Auszubildenden und den Ausbilder», führte Rettig im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur aus.

Der Wechsel von Talenten ist nicht neu, aber durch den gesellschaftlichen Wandel wird dieses Thema immer größer werden. «In Deutschland besitzen 43 Prozent der unter Fünfjährigen eine doppelte Staatsangehörigkeit. Wenn sie zehn oder zwölf Jahre älter sind, können sie sich entscheiden: Ist mir der Adler lieber als beispielsweise der Halbmond?», sagte Rettig. «Wir haben im Verband die Kaderlisten von der U15 bis zur U21 analysiert: Dort liegt der Anteil deutlich über den genannten 43 Prozent. Es gibt Jahrgänge, in denen sieben oder acht Spieler in der Startelf zwei Pässe besitzen.»