NBA-Boss Adam Silver hat sich erstmals seit den spektakulären Festnahmen von Portlands Trainer Chauncey Billups und Miamis Basketball-Profi Terry Rozier durch das FBI öffentlich geäußert. «Ich war zutiefst verstört in meiner ersten Reaktion», berichtete Silver während der TV-Übertragung der Partie Boston Celtics gegen die New York Knicks (95:105) auf Amazon Prime. «Es gibt nichts Wichtigeres für die Liga und ihre Fans als die Integrität des Wettbewerbs. Ich hatte Magenschmerzen. Es war sehr verstörend.»

Im Rahmen einer großangelegten FBI-Untersuchung zu verbotenen Sportwetten und illegalem Glücksspiel war Billups, der Trainer des NBA-Clubs Portland Trail Blazers, festgenommen worden. Auch Terry Rozier von den Miami Heat zählte zu den mehr als 30 Festgenommenen. Rozier und Billups sind inzwischen auf Kaution auf freiem Fuß. Ihre Anwälte haben die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurückgewiesen. «Ich entschuldige mich bei unseren Fans, dass wir mit dieser Situation zu tun haben», sagte Silver.

Ohne Billups an der Seitenlinie holten die Trail Blazers ein 139:119 gegen die Golden State Warriors. Betreut wurde das Team von Tiago Splitter. Der Ex-NBA-Profi aus Brasilien war im Juni als Assistenz-Trainer nach Portland gekommen. Auch die Miami Heat gewannen ihr erstes Spiel nach den Festnahmen und holten gegen die Mempis Grizzlies ohne Rozier ein 146:114.

Rozier stand vor zwei Jahren bereits unter Verdacht

Rozier stand 2023 bereits unter dem Verdacht, absichtlich schwächer gespielt zu haben, um Wettbetrug zu ermöglichen. Die Liga untersuchte die Vorwürfe damals und fand keine Anhaltspunkte, um ihn zu sanktionieren. «Wir haben einfach nichts gefunden. Terry hat damals kooperiert. Er hat sein Telefon hergegeben. Er hat sich interviewen lassen. Und wir sind schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht ausreichend Beweismaterial gab, trotz des abnormalen Verhaltens, um mit den Ermittlungen fortzufahren», sagte Silver. 

«Er ist noch immer nicht verurteilt, so viel muss man aus Fairness gegenüber Terry sagen», sagte Silver. «Aber es sieht offensichtlich nicht gut aus. Er ist freigestellt. Man muss hier abwägen zwischen dem Schutz der Rechte von Menschen und den Ermittlungen.»