Trotz der herrschenden Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Verletzte bei Zwischenfällen im Gazastreifen gegeben. So seien bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens am Abend vier Menschen verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet. Israels Armee bestätigte einen Angriff in der Stadt. Dieser habe Mitgliedern der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) gegolten. Diese hätten einen Angriff auf israelische Soldaten geplant.
Zuvor sei eine Person im Nordwesten der Stadt Rafah durch israelischen Beschuss schwer verletzt worden, hieß es aus Kreisen des nahe gelegenen Nasser-Krankenhauses. Die Gegend im Süden des Gazastreifens steht unter israelischer Militärkontrolle. Israels Armee sagte auf Anfrage, ihr sei ein solcher Vorfall nicht bekannt.
Laut dem Palästinensischen Roten Halbmond soll es auch zwei Verletzte bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in dem Ort Bani Suhaila im Süden des Gazastreifens gegeben haben. Ein israelischer Militärsprecher sagte, ihm sei der Bericht bekannt, er könne einen solchen Vorfall in der Gegend aber nicht bestätigen.
Gesundheitsbehörde: Mehr als 90 Tote seit Waffenruhe-Beginn
Seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 93 Palästinenser getötet.
Viele Todesopfer gab es vor rund einer Woche. Laut der israelischen Armee wurden am vergangenen Sonntag zunächst zwei Soldaten bei Angriffen im Süden des Gazastreifens getötet. Israel flog daraufhin die schwersten Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe. Krankenhausangaben zufolge kamen 44 Palästinenser ums Leben.
Seitdem hat sich die Lage deutlich beruhigt. Es gibt aber immer wieder einzelne Zwischenfälle. Israels Armee hat eigenen Angaben nach etwa auf Personen gefeuert, die vom Militär kontrolliertes Gebiet jenseits der sogenannten «gelben Linie», hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, betreten und sich Soldaten dort genähert haben.
Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
