Belgiens Sprintstar Jasper Philipsen hat seinen heftigen Sturz bei der 112. Tour de France als «ärgerlichen Rennunfall» eingeordnet. «Ich gebe Coquard keine Schuld», sagte der Radprofi am Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt in einer Online-Pressekonferenz. «Die Leute versuchen immer, einen Schuldigen zu finden. Aber so ist es eben.» 

Der 27-jährige Philipsen war auf der dritten Etappe beim Zwischensprint heftig gestürzt und musste das Rennen aufgeben, nachdem der französische Radprofi Bryan Coquard mit ihm zusammenstoßen war. «So ein Sturz sollte eigentlich nicht passieren, aber er ist passiert», sagte Philipsen. 

Die Jury des Radsport-Weltverbandes UCI hatte Coquard nach der Etappe bestraft. Der 33-Jährige kassierte eine Gelbe Karte, einen Abzug von 13 Punkten in der Punktewertung und er musste 500 Schweizer Franken zahlen. Falls er bei der dreiwöchigen Rundfahrt noch eine zweite Gelbe Karte erhalten sollte, wäre er raus bei der Tour. Coquard hatte sich nach dem Unfall bei Philipsen und seinem Team entschuldigt. 

Philipsen: «Die Wunden heilen ab»

Der zehnmalige Tour-Etappensieger Philipsen, der die Auftaktetappe in Lille gewonnen und danach kurzzeitig das Gelbe Trikot getragen hatte, erlitt einen verschobenen Bruch des Schlüsselbeins und mindestens eine Rippenfraktur. Anschließend wurde er im Krankenhaus im belgischen Herentals operiert. «Ich dachte immer, meine Knochen sind richtig stark, waren sie aber nicht», scherzte der Sprintstar.

Körperlich sei er auf dem Weg der Besserung. «Ich fühle mich ganz. Die Wunden heilen ab», sagte er. Der Sturz kam für ihn zur Unzeit. «Körperlich war ich gut drauf und dann passierte der Unfall. Das ist schon hart, jetzt muss ich wieder bei null anfangen.» Der Belgier erzählte, dass er in den Tagen nach dem Unfall eine Menge aufmunternder Nachrichten von vielen Fahrern und Freunden erhalten habe. Auch über die Genesungswünsche von Coquard habe er sich sehr gefreut.