Bundestrainer Markus Gaugisch hat das drohende Aus für den deutschen Frauenhandball-Meister HB Ludwigsburg als «Katastrophe» für die Spielerinnen bezeichnet. «Von heute auf morgen ist ihre Arbeitsstelle verschwunden. Das ist tragisch», sagte Gaugisch in Dortmund am Rande eines Werbe-Events für die Heim-WM vom 26. November bis 14. Dezember.
Ludwigsburg hatte wegen finanzieller Schwierigkeiten einen Insolvenzantrag stellen müssen und alle Spielerinnen von ihren vertraglichen Verpflichtungen entbunden. Ob der Verein dennoch in der kommenden Bundesliga-Saison an den Start geht, ist noch offen.
Unverständnis und Anteilnahme
«Die Situation für die Spielerinnen ist brutal, weil nicht nur handballerisch alles funktioniert hat und auf höchstem Niveau war, sondern weil es auch eine Mannschaft war, die sich emotional sehr gut verstanden hat. Das war eine richtige Familie. Ich hoffe, dass die Spielerinnen das Stück für Stück aus den Ärmeln schütteln», sagte Gaugisch.
Für die DHB-Auswahl habe dies ebenfalls Auswirkungen, stellte Ludwigsburg zuletzt doch sechs Nationalspielerinnen. «Ich war glücklich, dass es einen Verein gab, der so viele Nationalspielerinnen täglich zusammen hatte. Es ist Luxus, wenn du eine eingespielte Reihe hast», sagte Gaugisch.
Kritisch bewertete Nationalspielerin Alina Grijseels den Knockout des Double-Gewinners. «Es ist manchmal nicht zu begreifen, wie so etwas in diesem Extrem passieren kann. Das ist natürlich keine positive Entwicklung», sagte die Rückraumspielerin von Borussia Dortmund.